Helios-Kliniken geben Standort komplett auf
Aus für Kinderpsychiatrie in Bochum-Linden

Das St. Josef-Hospital steht bereits seit letztem Herbst leer. Helios hatte Gebäude und Grundstück an einen Investor verkaufen wollen.  | Foto: Helios
  • Das St. Josef-Hospital steht bereits seit letztem Herbst leer. Helios hatte Gebäude und Grundstück an einen Investor verkaufen wollen.
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Schon im Oktober letzten Jahres hatte der private Klinikbetreiber Helios seine somatische Klinik in Bochum-Linden, das St. Josef-Hospital, endgültig geschlossen. Nach dem Aus für Bochums kleinstes Krankenhaus kommt nun auch das Aus für die - ebenfalls von Helios betriebene - angrenzende Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Linden. Das Unternehmen teilte in dieser Woche mit, den Versorgungsauftrag zurück geben zu wollen. Die Schuld sieht es bei der Stadt Bochum.

Unterschiedliche Ansichten zur Entwicklung des Geländes

Helios hatte den nicht mehr genutzten Grundstücksteil inklusive der leerstehenden Klinikgebäude in Linden verkaufen und den Erlös zur Sanierung der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) nutzen wollen. "Hierzu konnte mit der Stadt kein Konsens erzielt werden. Daher sieht Helios keine Zukunft für die KJP am Standort in Linden. Das regionale Planungsverfahren wird die Versorgung neu regeln müssen", so Klinikgeschäftsführerin Claudia Meßthaler.
Helios hatte für die Weiterführung der KJP auf der dann deutlich verkleinerten Fläche unter anderem einen modernen Schulneubau für die Ferdinand-Krüger-Schule, die Städtische Schule für Kranke, und eine Versetzung der Turnhalle vorgesehen. Die Reittherapie sollte ausgelagert werden.
Einen Investor, um das zu verkaufende Grundstück mitsamt Gebäudeteil einer "nachhaltigen baulichen Entwicklung" zuzuführen hatte Helios nach eigenem Bekunden bereits gefunden. "Diese Pläne stießen auf städtischer Seite auf scheinbar nicht zu überwindende Hürden."

Übernahme von anderen Trägern gescheidert

Parallel dazu habe Helios aber auch mit anderen Einrichtungen, die in der Vergangenheit bereits Interesse an der Versorgung der Kinder- und Jugendlichen in Bochum bekundet hatten, Gespräche über einen Trägerwechsel geführt. Diese seien trotz der Zusage von unterstützenden Investitionen gescheitert.

Versorgung muss in Bochum gesichert sein

Auch sei es nicht einfach möglich, die KJP an einen anderen Helios Klinikstandort in der Region mit moderner Infrastruktur anzugliedern, da die Pflichtversorgung im Stadtgebiet Bochum zu erfolgen habe.
„Deshalb wollen wir mit Blick auf die bald anstehenden regionalen Planungsverfahren im Zuge der neuen Krankenhausplanung in NRW den Weg für eine Neuvergabe des Versorgungsauftrags für die Bochumer Kinder- und Jugendpsychiatrie freimachen. Auch, wenn uns dieser Schritt sehr schwer fällt“, so Claudia Meßthaler.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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