UWG: Freie Bürger verwundert:
Aus der Eventbühne Lohrheidestadion wird Sportpark

In der Sitzung der Bezirksvertretung Wattenscheid am 8. Oktober 2024 wurde der aktuelle Stand der Bauarbeiten am Lohrheidestadion besprochen. Auf Nachfrage von Hans-Josef Winkler, Fraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger, zur zukünftigen Nutzung des Stadions nach der Fertigstellung, wurde deutlich, wie sich die Pläne tatsächlich entwickelt haben.

In der Vergangenheit war oft die Rede davon, dass im Rahmen der Bochum-Strategie in Wattenscheid neben einem Leichtathletik- und Fußballstadion auch ein Hotspot für die Livekultur entstehen sollte. Damit sollte nicht nur der Sport gefördert, sondern auch Kulturschaffenden eine große Bühne geboten werden. Laut der Stadtverwaltung hätte Wattenscheid durch kulturelle Großveranstaltungen von überregionaler Bedeutung an Profil gewonnen. Der Plan, das Lohrheidestadion zu einem Ort für Sport und kulturelle Events auszubauen, war ein zentraler Bestandteil der Beschlüsse, die der Rat 2019 zum Start des Projekts gefasst hatte.

"Im Herbst 2022 hat der Projektsteuerer noch von der Nutzung des Lohrheidestadions als Eventbühne für Sport und Kultur gesprochen. Auch in einer Sportausschusssitzung im Mai 2023 wurden noch Fragen zur Durchführung von Konzerten beantwortet. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte die Verwaltung klarstellen müssen, dass solche Veranstaltungen nicht im Stadion stattfinden können", zeigt sich Tim Pohlmann, sportpolitischer Sprecher der UWG: Freie Bürger-Ratsfraktion, verwundert.

Erst jetzt erklärte die Stadtverwaltung, dass die Förderrichtlinien des Landes NRW einer überwiegend oder vollständig kommerziellen Nutzung von geförderten Sportstätten entgegenstehen. Eine solche Zweckentfremdung könnte zur Rückforderung bereits gewährter Fördermittel führen. Erneut fühlen sich sowohl die Politik als auch die Bevölkerung getäuscht. Die Frage, wie das Projekt wirtschaftlich tragfähig bleiben soll, bleibt offen, da nach wie vor unklar ist, wie die entstehenden Betriebskosten durch zulässige Veranstaltungen gedeckt werden können. Woher soll das Geld dafür kommen? Immerhin werden derzeit 50 Millionen Euro an Steuergeldern in das Lohrheidestadion investiert – denn auch Landeszuschüsse sind Steuergelder. Es scheint, als folge man hier dem bekannten Prinzip: Erst Zustimmung einholen, um anschließend unerwartete Probleme offenzulegen.

Dieses Vorgehen erklärt auch, warum im Vorfeld auf Nachfragen hin die Problematik der Besucherparkplätze verharmlost wurde.

Autor:

Ulli Engelbrecht (UWG: Freie Bürger) aus Bochum

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