Fast schon Tortour
Aufnahme in chirurgische Orthopädie-Klinik im St.-Josefs-Hospital
Das Universitätsklinikum St. Josefs-Hospital gilt als ein renomiertes Krankenhaus in Bochum. Jedoch lässt das Procedere bei einer Aufnahme - zumindest in der chirugischen Klinik des Hospitals - sehr zu wünschen übrig.
Eine Bekannte von mir mit einem Pflegegrad 3, die in ihrer Mobilität so stark eingeschränkt ist, dass sie selbst im Rollstuhl nicht lange sitzen kann, musste wegen einer Schleimbeutelentzündung operiert werden. Im gleichen Arm wurde vor längerer Zeit ein Cebralbruch operiert, es blieben Metallteile zurück. Eine ärztliche Einweisung in das St.-Josefs-Hospital lag vor. Obwohl im Vorfeld die Orthopädische Klinik durch einen mir bekannten Pflegebevollmächtigten über den Gesundheitszustand der Frau informiert wurde (insbesondere über die heftigsten Schmerzen bei längerem Sitzen), musste diese zu einer Operationsbesprechung am Vortag der OP mithilfe eines Krankentransportes zur Klinik. Eine Liegemöglichkeit war während der Besprechung und auf dem Weg zu verschiedenen Stellen im Krankenhaus nicht möglich.
Aus organisatorischen Gründen waren dafür vier Stellen innerhalb des Krankenhauses aufzusuchen, die weit auseinander lagen. Die Frau wurde zwar mit einem Rollstuhl durch ihren Pflegebevollmächtigen transportiert, sie konnte jedoch wegen ihrer heftigen Schmerzen, u.a. bedingt durch Muskelathropie und COPD, kaum noch sitzen und drohte aus dem Rollstuhl zu fallen, was zum großen Glück nicht geschah.
Auch bei dem Aufenthalt auf der Station der orthopädischen Klinik war die Behandlung so unerträglich, dass die pflegebedürftige Frau auf eigenen Wunsch die Klinik vorzeitig verließ.
Der Pflegebevollmächtige wandte sich schriftlich an das Beschwerdemanagement des Krankenhauses und bekam auch eine Antwort. DIe Mängel auf der Station wurden zum großen Teil dementiert, das Beschwerdemanagement musste jedoch zugeben, dass es bei einer liegenden Beförderung zu Stellen innerhalb des Krankenhauses Probleme gibt.
Die Betroffene wird zukünftig nie mehr das St.-Josefs-Hospital aufsuchen.
P.S.: Ich erfuhr später, dass die Fäden der Operationswunde am Arm der Patientin beim chirurgischen Durchgangsarzt im St. Elisabeth-Hospital gezogen wurden, weil einige Fäden mit der Haut verwachsen waren. Hier erfuhr die Bekannte von mir im Gegensatz zur Klinik im St.-Hosefs-Hospital eine zuvorkommende und gute Behandlung.
Mich würde interessieren, wie Pflegebedürftige, die aus einem Pflegeheim ins Krankenhaus müssen und absolut bewegungsunfähig sind, auf eine Operation vorbereitet werden, wenn mehrere Stellen zur Besprechung innerhalb des großen Klinikkomplexes aufgesucht werden müssen.
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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