Anwohner in Bochum-Bergen verärgert: “ Plötzlich war der Bagger da“ !
Die Anwohner der Bergenerstrasse im Bochumer Norden bringt normalerweise nichts so schnell aus der Ruhe.
Am Dienstagnachmittag rieb man sich aber verwundert die Augen als ein
großer Bagger der Firma „KGD-Erdbewegung“ sich den Weg hinter die
Anwohnerhäuser bahnte.
Knapp hinter den angrenzenden Gärten der Hausgrundstücke wurde dann auch sofort mit dem Aushub von Unmengen an Erde begonnen. Hub um Hub wurde eine ca. 400 Meter lange und ca. 50cm tiefe Furche in den Erdboden gegraben.
Erstaunte Anwohner versammelten sich dann auch spontan an der „Baustelle“ und rätselten über das was da hinter ihren Häusern geschieht. Da weder ein Baustellenschild oder ein anderer Hinweis eventuell Aufschluss über das geben konnte was da so passiert, wurde der Baggerführer befragt.
„Hier entsteht jeweils ein separater Rad,- und Reiterweg sowie ein befestigter Fußweg ca. 1m von den Grundstücksgrenzen entfernt. Auftraggeber ist die EGR und ein Architektenbüro aus Gladbeck koordiniert den Auftrag.“ so der Baggerführer. Einige Anwohner ließen sich dann auch genau den Verlauf der neuen Wege sowie auch die neuen Vermessungspunkte auf einem Plan zeigen.
„Der neue Fußweg verläuft doch über unsere Grundstücke“ stellten dann
einige Anwohner erbost fest, nachdem alte Katasterunterlagen aus den
heimischen Ordnern herbeigeholt wurden. „Warum wissen wir nichts davon“, so andere Bewohner die mittlerweile mit dazu gekommen waren.
Kurz entschlossen wurde per Telefon versucht im Gladbecker Architektenbüro an mehr Informationen zukommen. Nach einer kurzen Diskussion am Telefon hat sich dann das verdutzte Architektenbüro entschlossen noch am Mittwoch die Grundstücksgrenzen erneut überprüfen zulassen.
Wenn die Grenzen tatsächlich so verlaufen, wird der eine oder andere Anwohner in Zukunft seine Grünabfälle durch das Wohnzimmer vor das Haus tragen müssen, weil der verbleibende Weg auf der Rückseite keinen Platz mehr für einen PKW-Anhänger bietet.
Was aber den meisten besonders bitter aufstößt ist die Tatsache, dass weder die EGR, die Stadt Bochum noch die Ortsbürgermeisterin Susanne Mantesberg (SPD) die Anwohner der Bergenerstrasse über ein solches großes Vorhaben in einem Landschaftsschutzgebiet im Vorfeld informiert haben.
Viele offene Fragen der erbosten Anwohner sind noch unbeantwortet. „Hier werden einfach Tatsachen geschaffen ohne die Betroffenen zu informieren. Hat man vielleicht mit Wiederstand gerechnet wenn das im Vorfeld bekannt gemacht geworden wäre?“, so ein nachdenkliches älteres Paar mit dem Blick auf das umgegrabene Feld. „Mit uns kann man das ja machen, in Stiepel wäre das so nicht passiert“.
Unter den Augen der wütenden Hausbesitzer wird Morgen weitergebaggert. Tatsachen schaffen ist möglicherweise das Ziel der Stadt Bochum und der EGR. "Vermuten muss man das", so die einhellige Meinung der Betroffenen.
Autor:Frank Oppitz aus Bochum |
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