Angstfreier Raum mit Naschpflanzen – Spatenstich in Goldhamme – Stadtumbau Westend wertet Grünzug auf
Mit einem Spatenstich wurde gestern die Neugestaltung des Grünzuges in Goldhamme eingeläutet. Die 600 Meter lange Grünfläche zwischen der Essener und Wattenscheider Straße und entlang des Donezk-Rings mitsamt Naschweg, Hundewiese, guter Ausleuchtung und barrierefreien Zugängen soll die Lebensqualität im Quartier erhöhen und das Wohnumfeld im Westend verbessern. Zugleich ist die Maßnahme der Startschuss für die Fortschreibung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts aus 2014.
Das ganze Ausmaß der Tristesse ist während des Spatenstichs längst nicht mehr zu sehen. Es hat sich hier in den vergangenen Tagen schon viel getan: Meterhoch stapelt das gerodete Holz, denn die Eingänge zum Grünzug und die Wege wurden schon großzügig freigeschnitten, damit es bald schon richtig losgehen kann. „Im Rahmen des Stadtumbaus Westends stehen für die Aufwertung des Grünzugs 600.000 Euro zur Verfügung. 80 Prozent davon stammen aus Landesmitteln, 20 Prozent übernimmt die Stadt“, sagt Brigitte Küch vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, die mit der Projektleitung des Stadtumbaus Bochum West beauftragt ist.
Viel Licht und robuste Materialien
„In Bürgerversammlungen haben wir erfragt, was die Anwohner sich von dieser Fläche wünschen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Bochum-Mitte Gabriele Spork. Dabei sei zum Vorschein getreten, dass der Grünzug für die Bürger ein angstbesetzter Raum ist. Die Wege seien schlecht beleuchtet und die Zugänge zugewachsen. Gerne passierten die Goldhammer den Fuß- und Radweg offenbar nicht. Das soll sich nun ändern. „Wir sind mit der Planung schon seit gut einem Jahr zu Gange“, sagt Martina Hoff vom Landschaftsarchitekturbüro Hoff. Aus den Ergebnissen der Bürgergespräche entstand ein Konzept, das die Bürgerwünsche widerspiegelt. Wesentliche Punkte sind die Rodung der Sträucher und Bäume, die Aufwertung des Bolzplatzes, eine seniorengerechte Gestaltung der Zugänge, eine gute Ausleuchtung des gesamten Areals und dem Vandalismus trotzende Baumaterialien, damit die Maßnahme langlebig und nachhaltig ist. „Gemeinsam mit der Kriminalprävention haben wir dafür Natursteine gewählt, die in Würde altern und robust genug sind, um Vandalismus standzuhalten“, so die Landschaftsarchitektin. Mitte März sollen die ersten Steine verlegt werden und so etwa im Juni soll der Grünzug dann fertiggestellt sein.
Beeren und Nüsse zum Naschen
Um Nachhaltigkeit, aber auch um einen kommunikativen Impuls, geht es beim sogenannten Naschweg, der sich abseits des schnurgeraden Fahrradwegs über die grüne Wiese schlängelt. Brombeeren, Johannisbeeren, Haselnüsse und weitere genügsame und pflegeleichte Pflanzen sollen hier angesiedelt werden. Es darf später mal genüsslich gepflückt und genascht werden. Auch die verschiedenen Kulturen, aus denen die Anwohner stammen, sollen hier in der Vielfalt der Naschpflanzen Niederschlag finden. So kommt man sich beim Pflücken vielleicht auch im Gespräch noch etwas näher. „Auch eine Hundewiese wurde von den Bürgern gewünscht. In einem eingefriedeten Bereich dürfen die Vierbeiner sich austoben. Im gesamten Grünzug gilt aber die Leinenpflicht“, sagt Birgit Schwarte vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum. Auch der Anger an der Bayerstraße soll zukünftig zum Grünzug hin geöffnet sein und durch Bepflanzung und eine barrierefreie Erschließung zur generationsübergreifenden Nutzung einladen.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
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