AG Bochumer Moscheen erklären: "Nicht in unserem Namen"
Die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen hat zu den Anschlägen in Paris ebenfalls eine Erklärung abgegeben. Die AG BoMo besteht seit Januar 2009 und ist ein Zusammenschluss aller Bochumer Moscheegemeinden:
"Kein Muslim kann solche Verbrechen teilnahmslos hinnehmen, geschweige denn religiös legitimieren. Die unmenschlichen IS-Attentäter, Unterstützer und Hintermänner von Ankara, Beirut und zuletzt Paris irren, wenn sie glauben, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens. Allah ist nicht ihr Verbündeter – gar keine Religion kann dies rechtfertigen oder legitimieren – Allah ist mit allem, was er offenbart hat, ihr Gegner. Wir beten und stehen in Gedanken bei den Opfern und Hinterbliebenen dieser Attentate.
Uns Muslime in Deutschland betrachtet der IS ebenfalls als Todfeinde, doch wir wissen: Unser Schöpfer ist mit uns, wenn wir uns der Gewalt und dem Hass mit unserem Glauben entgegenstellen.
Der IS ist nicht nur eine Gefahr für Nichtmuslime. Er ist auch eine große Gefahr für den Islam.
Alle Bochumer Moscheen stehen den Muslimen mit Rat und Tat zur Seite, um der Ideologie dieser Terroristen den Weg zu versperren. Futter werden sie bei uns nicht finden.
Im gleichen Zuge bitten wir Bochumer Bürgerinnen und Bürger, uns nicht in Kollektivhaft zu nehmen. Leider sind uns schon mehrere Meldungen eingegangen, dass muslimische Mitbürger (vor allem kopftuchtragende Mädchen) auf der Straße beleidigt wurden.
Bochum ist eine wunderbare Stadt und wir werden mit der Bevölkerung, den Religionsgemeinschaften, der Stadt und allen Anderen dafür sorgen, dass diese Stadt so bleibt.
Aus dem Koran, den die IS-Leute nicht (mit ihrem Herzen) lesen:
‚Ihr sollt glauben und gute Werke tun.‘ (25:70). ‚Gott liebt diejenigen, die Gutes tun.‘ (2:195).
‚Gott verbietet, was schändlich, abscheulich und gewalttätig ist.‘ (16.90).
‚Wehrt das Böse durch das Gute ab.‘ (13:22).
‚Richtet auf Erden kein Unheil an.‘ (2:60).
‚Stiftet Frieden unter den Menschen.‘ (2:224).
‚Wer vergibt, ruht sicher bei Gott.‘ (42:40).
‚Bringt Euch nicht selbst ums Leben!‘ (4:29).
‚Wenn Ihr einen Menschen tötet, so ist es, als hättet Ihr die ganze Menschheit getötet.‘ (5:32).
Bochum, 15. November 2015"
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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