600 Opel-Rentner protestierten gegen die Nichtanpassung ihrer Betriebsrenten!
Nicht nur die Beschäftigten bei Opel wurden betrogen und hingehalten, damit sie nicht gegen die Werksschließung 2014 streiken, sondern auch die Betriebsrentner!
Längst fällige Betriebsrentenerhöhungen aufgrund der gesetzlichen Rentenerhöhung, aber auch der betrieblichen Vereinbarungen wurden bisher nicht ausgezahlt. Dagegen wehrten sich die Opel-Rentner mit einer großen Demonstration von fast 600 Teilnehmern!
Neben einigen Betriebsratsmitgliedern von Opel beteiligten sich an diesem Protest auch einige Montagsdemonstranten und Mitglieder der Sozialen Liste Bochum. Die Montagsdemo hat ebenfalls eine Lautsprecheranlage zur Verfügung gestellt.
Lautstark empörte sich einer der Vertreter der Opel-Rentner, Norbert Spittka: "Die betriebliche Altersversorgung ist seit 1991 vom Opel-Vorstand zugesagt worden. Daran war eine Rentenanpassung in bestimmten Zeiträumen vereinbart worden. Wir warten allerdings bis heute auf die Auszahlung der letzten Rentenanpassung!"
Norbert Spittka forderte den Geschäftsführer Gellrich mehrfach auf, zu den Protestierenden zu kommen. Das Betriebsratsmitglied Annegret Gärtner-Leymann sowie der Vertreter der Auszubildenden, Milan Sommer, stießen zu der Demo. Annegret versuchte Herrn Gellrich telefonisch zu erreichen, es meldete sich nur seine Sekretärin. Herr Gellrich war - wie schon zuvor die Geschäftsführung - zu feige, mit den Demonstranten zu sprechen. Stattdessen kam nur der Opel-Pressesprecher Bazio und erklärte, jeder Betriebsrentenantrag werde geprüft.
Damit ließen sich das Publikum nicht abspeisen. "Wie lange soll diese Prüfung noch dauern, wir wollen unser Geld bis Ende August! Uns ist bekannt, dass nur eine Person für die Prüfung der ca. 37000 Opel-Renten-Anträge zur Verfügung steht! Opel ist gem. § 16 Betriebsrentengesetz in der Bringeschuld, die Mitarbeiter mit einem Betriebsrentenanspruch brauchen nichts zu unternehmen! Sollen nur die Erlauchten eine Betriebsrentenanpassung bekommen?" Das war die Reaktion auf die Erklärung des Pressesprechers von Opel.
Wie bei der Montagsdemo selbstverständlich, gab es bei dieser Kundgebung auch das offene Mikrofon, was auch rege genutzt wurde.
Auch der Betriebsratsvorsitzende Einenkel, der gerade zu dem Zeitpunkt der Rentner-Demo eine Betriebsratssitzung einberufen hatte, wurde scharf angegriffen: "Reiner, du hast bei uns verschissen!"
Das Betriebsratsmitglied Annegret Gärtner-Leymann erklärte, dass der Betriebsrat gegen Opel eine Klage gegen die Werksschließung eingereicht hat. Diese aussichtslose Klage ist absurd, da auch Einenkel im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat den Vereinbarungen zur Werksschließung zugestimmt hat. "Die Geschäftsführung will wieder mal auf Zeit spielen, denn sie haben Angst vor einem Arbeitskampf der Belegschaft", meinte sie.
Sowohl das Ratsmitglied der Sozialen Liste, Günter Gleising als auch einer der Moderatoren der Bochumer Montagsdemo, Ulrich Achenbach, überbrachten Solidaritätserklärungen am offenem Mikrofon. Auch die Bochumer Bundestagskandidatin der MLPD, Vesna Buljevic, erklärte den Opel-Rentnern, dass sie voll auf ihrer Seite stehe.
"Wenn die Forderung der Betriebsrentenanpassung von der Opel-Geschäftsführung ignoriert wird, werden wir weiter demonstrieren! Früher waren wir froh, Mitarbeiter von Opel zu sein, wo gute Autos gebaut wurden, heute schämen wir uns vor diesem Betrieb", hieß es aus Reihen der Opel-Betriebsrentner.
Ulrich Achenbach
Moderator der Bochumer Montagsdemo
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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