100 Bochumer Gastronomen in Existenz bedroht
In ganz NRW gefährdet das Rauchverbot 3000 Kneipiers und 9000 Arbeitnehmer.
Seit dem 01.05.2013 gilt in NRW ein absolutes Rauchverbot. Noch verstecken sich die Auswirkungen des neuen Gesetzes hinter dem angenehmen Frühlingswetter, das die Menschen hinauszieht. Die Folgen sind dennoch absehbar: In NRW sind 3000 Gastronomen in Ihrer Existenz gefährdet – davon allein 100 in Bochum. Hinter den Kleinunternehmern stehen landesweit auch 9000 Arbeitsplätze, die konkret vom übertriebenen Nichtraucherschutz bedroht sind. Diese Zahlen ermittelte der Gaststättenverband DEHOGA.
Dabei hätte alles so einfach sein können. Immerhin galt für ganz NRW bereits ein von allen Seiten akzeptiertes und effektives Nichtraucherschutzgesetz, das die Trennung von Raucher- und Nichtraucherräumen vorsah, wenn es sich nicht um ausgewiesene Raucherclubs handelte. Experten sahen hier eine intelligente Lösung, die bereits 80% aller Gaststätten in NRW rauchfrei gemacht hat und für einen guten Ausgleich der Interessen von Rauchern und Nichtrauchern sorgte. "Viele Gastronomen haben Geld in die Hand genommen, um ihre Gasträume den Nichtraucherschutzregelungen anzupassen. Jetzt müssen sie teilweise Kredite für Umbauten zurückzahlen, die nun durch das absolute Rauchverbot vom einen auf den anderen Tag komplett überflüssig geworden sind.", erklärt Bastian Gläser, Kreisvorsitzender der FDP Bochum.
Rot-Grün will den Menschen ihren Lebensstil aufzwingen
Doch was sind die Gründe von Rot-Grün eine funktionierende Regelung abzuschaffen, die Nichtraucherschutz und alltägliche Freiheiten der Menschen in Einklang gebracht hat? „Die Landesregierung will der gesamten Bevölkerung ihren Lebensstil aufoktroyieren.", erklärt Felix Haltt, Sprecher der FDP im Rat der Stadt Bochum. „Ein absolutes Rauchverbot in so genannten Eckkneipen und speziellen Raucherräumen in der Gastronomie missachte die Eigenverantwortung von erwachsenen Menschen. Ein Rechtsstaat darf seine Bürgerinnen und Bürger aber nicht bevormunden“
Auf einen weiteren Punkt, den die rot-grünen Macher des Rauchverbotes nicht bedacht haben, weist Bastian Gläser hin: „Das Gesetz ist nicht zu Ende gedacht. Durch die neue Regelung werden in Zukunft noch mehr Gäste zum Rauchen vor die Tür ausweichen. Der dadurch entstehende Lärm könnte dann an manchen Orten von den Anwohnern als störend empfunden werden. Sie könnten sich dann auf das Emissionsschutzgesetz berufen, das vor Lärmbelästigung schützen soll."
Sobald die Temperaturen wieder abkühlen, werden sich auch in Bochum die Gemüter erhitzen. Bei Sturm, Regen und Schnee werden die Raucher nicht mehr so einfach vor die Tür ausweichen können. Konflikte sind hier vorprogrammiert - denn abgetrennte Raucherbereiche sind ab jetzt verboten.
Autor:Dennis Rademacher aus Bochum |
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