Schmetterlingsfreundlich
NABU zeichnet Wattenscheider Friedhof aus

Holger Sense, Monika Vogt und Mathias Krisch freuen sich über den neugestalteten Urnengarten des evangelischen Friedhof Wattenscheid. | Foto: Jenny Musall
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Auf dem evangelischen Friedhof in Wattenscheid wird einiges für die Artenvielfalt getan. Jetzt haben die Verantwortlichen vom NABU eine Urkunde dafür bekommen.

Der Urnengarten auf dem evangelischen Friedhof Wattenscheid-Westenfeld ist perfekt für die unterschiedlichsten Insektenarten. Besonders ist bei der Auswahl der Pflanzen darauf geachtet worden, dass diese besonders schmetterlingsfreundlich sind. So ist der Friedhof jetzt vom NABU als Schmetterlingsfreundlich ausgezeichnet worden.

NABU hat Aktion im Januar gestartet

„Im Januar haben wir von der Aktion des NABU „Mehr Platz für Falter - Jetzt wird's bunt!“, erfahren“, sagt Holger Sense. Entsprechend hat man sich beim NABU für die Aktion beworben. Zu diesem Zeitpunkt haben bereits die ersten Arbeiten für den neuen Urnengarten begonnen. Und da sich auf dem Friedhof in letzter Zeit vieles weiterentwickelt, sind die unterschiedlichsten Insektenarten mit in die Planung einbezogen worden.

Urnengarten auf ev. Friedhof Wattenscheid bietet guten Lebensraum 

In dem für 58 Urnen angelegten Hochbeet sind nicht nur Flieder und Sonnenblumen zu finden, sondern auch Kreuzdorn und Brennnesseln. „Wir haben bei der Pflanzenauswahl darauf geachtet, dass sie Insektenfreundlich und Trockenheitsresistent sind“, so der Leiter der Friedhofsverwaltung Wattenscheid. Entsprechend blühen die ersten Pflanzen bereits im Februar. „Efeu blüht zuletzt und das bis etwa September“, so Sense weiter. Dadurch haben die Raupen immer etwas zu fressen und die Pflanzen sehen nicht abgefressen aus.

Biodiversität ist wichtig

So wird sich weiterhin für Biodiversität auf dem Friedhof engagiert. Nicht nur Schmetterlinge wurden in den Planungen berücksichtigt, sondern auch Insekten wie Bienen und Hummeln. So sind an zwei Seiten des Gartens je ein Wildblumenfeld eingesät worden. „Damit der Bereich barrierefrei ist und von Besuchern mit Rollstuhl oder Rollator besucht werden kann, haben wir die Wege mit rutschfesten Gummimatten befestigt“, sagt Sense weiter.

Auch das Thema Nachhaltigkeit kommt bei der Gestaltung des Urnengartens nicht zu kurz. Alte Grabsteine werden aufgearbeitet und können für neue Gräber verwendet werden.
Dieses Konzept ist beim NABU so gut angekommen, dass jetzt eine Urkunde inklusive Plakette überreicht worden ist. „Hier zeigt sich, dass man einen städtischen Friedhof anders anlegen kann, indem man unter anderem Blumenwiesen anlegt“, sagt Mathias Krisch vom NABU Bochum, „Das ist etwas Besonderes.“ Um zu wissen, welche Schmetterlingsarten auf dem Friedhof heimisch sind, hat man nicht nur am Tag gezählt, sondern auch bei Nacht.

Schmetterlinge wurden in Wattenscheid gezählt

„Wir haben hierfür einen Leuchtturm genommen und die Falter sind ins Licht geflogen“, so der erste Vorsitzende weiter. Die Anlage in Westenfeld sei eine Vorzeigeanlage, bei der sich Hobbygärtner Ideen für die Gestaltung ihres Gartens holen können. „Es dauert, bis alles fertig ist“, sagt Monika Vogt vom Presbyterium, die froh darüber ist, dass Sense sich um die Anlage kümmert. Sie freue sich sehr über die Auszeichnung und weitere Impulse zur Umgestaltung der Anlage.
Wo die Plakette jetzt hinkommt? „An den Eingang“, schmunzelt Sense.

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

Webseite von Jenny Musall
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