Eine wunderbare Reise durch die Gänsewelt des Ruhrgebiets - 10

wenn es warm ist plantschen wir gerne im Wasser
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  • wenn es warm ist plantschen wir gerne im Wasser
  • hochgeladen von Britta Müller

An einem schönen warmen Sommertag waren wir wieder zu Gast am Ümminger See. Wir Gänse vergnügten uns im Wasser und plantschten kräftig mit den Flügeln, als mir ein kleiner schwarzer Vogel an einem Strauch am Rand des Ufers auffiel. Ich schwamm näher und sah ein Dohlenkind mit weit aufgerissenem Schnabel und ausgebreiteten Flügeln an ein Gebüsch angelehnt liegen. Es sah aus, als gehe es diesem Dohlenkind überhaupt nicht gut. Ich schwamm zu meinen Eltern und berichtete von meinem Erlebnis. Die gesamte Familie paddelte sofort zum Ort des Geschehens, aber das Dohlenkind war nicht mehr da. Wo war es nur hin? Ich höre schon meinen Bruder schnattern, dass ich mir das alles nur eingebildet habe.

Viele Vögel nehmen gerne ein Sonnenbad

Glücklicherweise konnte meine Mutter den Fall schnell aufklären: Was ich gesehen hatte war die Art und Weise, wie Amseln, Dohlen und andere Vögel ein Sonnenbad nehmen. Mit weit geöffnetem Schnabel und ausgebreiteten Flügel liegen sie am Boden und lassen sich die Sonne auf das Gefieder scheinen. Es ist einfach ihre Art, das schöne Wetter zu genießen. Wenn man das zum ersten Mal sieht, ist es ganz normal, dass man erschrickt – aber es gehört zum normalen Verhalten dieser Vögel.

Ein Glück, es lag kein Notfall vor, und so konnten wir beruhigt wieder auf den See schwimmen, weiter plantschen und unsere langen Hälse ins Wasser eintauchen, um von den Wasserpflanzen zu kosten. Wir Kanadagänse haben praktischerweise eine der längsten Hälse und kommen daher noch an Wasserpflanzen in Tiefen heran, die den meisten Wasservögeln verwehrt bleiben. Dazu ein paar Wasserlinsen und ein paar Steinchen ... hmmmpf, lecker!

Gastrolithen: Steinchen statt Zähnchen

Die Steinchen benötigt unser Muskelmagen zur Zerkleinerung der schwer verdaulichen Pflanzen. Weil wir keine Zähne haben, mit denen wir unser Essen kleinmahlen können, dienen diese Steinchen als Zahnersatz. Man nennt die Steinchen in unserem Magen Gastrolithen (Magensteine). Tiere, die auf Steine als Verdauungshilfe angewiesen sind, bezeichnen die Biologen als Lithophagen (Steinfresser). Aber genug der Wissenschaft und vielen Fremdworte – der Abend naht und es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg zu unserem Schlafgewässer am Harpener Teich machen. Kurz bevor wir abfliegen, sehe ich das Dohlenkind noch einmal – diesmal badet es im Wasser – ja, so kenne ich das!

Autor:

Britta Müller aus Herten

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