Welttag
22. August 2024 - Heute ist Tag des Fisches

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Ein Hecht im Goldfischteich

Um einen echten Weiberhecht handelte es sich bei Fred Flosse, der es nicht unterlassen konnte, sich im Gartenteich an die hübschen Goldfischchen ranzumachen.

Aber von vorn. Das Herz von Frau Ella Rose schlug schon lange für einen Zierhecht in ihrem hübschen, mit viel Liebe angelegten Garten-Teich. Eines Tages dann, fest entschlossen, sich den tollen Hecht zu angeln, den sie schon eine Ewigkeit im Auge hatte, machte sie sich auf den Weg zum „Aquariustempel“, dem größten und artenreichsten Wassergehege weit und breit. Dass Frau Rose einem Lüstling aufgesessen war, sollte sie erst später erfahren.
Was für ein Weiber-Hecht. Schon während seiner Aquariumszeit machte er sich an alles ran, was glänzende Schuppen und schön geschwungene Flossen hatte.
Kein Wunder, dass die Mitarbeiterin vor Freude Frau Rose mit dem Käscher hinterher winkte, endlich war sie den zudringlichen Casanova los, der es nicht unterlassen konnte, die Fischdamen in helle Aufregung zu versetzen.
„So ein aufdringlicher Fisch ist mir ja noch nie in den Teich gekommen“, bereute Frau Rose bereits am zweiten Tag ihren Fehlkauf.
„Hör mal zu, du schlüpfriger Hecht, wenn du nicht aufhörst meinen Goldfischdamen nachzujagen, kommst du in die Pfanne,“ schimpfte sie dieses Zierstück von Fisch aus.
„Geht in Ordnung“, erwiderte Fred Flosse und genierte sich nicht auf Folgsamkeit zu machen.
Aber kaum, dass sie sich von der Uferzone entfernt hatte, hechtete er auch schon zu den ängstlichen Goldfischchen.
„Naaaa, ihr goldigen Mädels, schon mal so einen tollen Hecht wie mich gesehen?“ Aus Angst mit einem Happs verschlungen zu werden, verkrochen sich die Goldfische in die äußerste Teichecke. „Ist denn hier keiner, der dem Schleimer was auf´s Maul gibt?“
„Habt keine Angst Mädels“, tröstete die schon leicht klapperige Süßwassermuschel, „das ist ein Angeber, ich kenne den von früher. Er kann euch nichts anhaben, glaubt mir, er ist nur ein Zierhecht, mehr nicht“.
„In Grund und Boden solltest du dich schämen, du oller Weiberhecht“, schimpfte die Muschel, „die Mädels so zu erschrecken“.
„Was ist hier los?“ Eine Libelle, die gerade im Begriff war es sich auf einem Seerosenblatt gemütlich zu machen, fühlte sich gestört, was sie mit dem Aufrichten ihres hinteren Körperteils deutlich zum Ausdruck brachte.

Nun ja, ich  könnte  hier noch den Frosch erwähnen, der lautstark zu quaken anfing, was Frau Rose natürlich nicht entging – und die Wasserflöhe, die dem Hecht echt zusetzten, indem sie sich auf seinen Rücken setzten und somit sein von Natur aus gegebenes Fangrecht verletzten. Aber wie es in solchen Erzählungen am Ende immer ausgeht wissen wir ja ... bereits schon am Anfang ... mit einem Happy End.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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