Weihnachtsbaum gewonnen...auweia

Die Auswahl des "richtigen" Weihnachsbaumes war in meiner Kindheit fast immer mit einer drohenden Familienkrise verbunden. Mein Vater hatte eine sehr genaue Vorstellung wie die Tanne auszusehen hatte. Vorallem gerade gewachsen musste sie sein und die Äste so angeordnet das der Weihnachtsschmuck perfekt aufgehangen werden konnte.
In einem Jahr begab es sich, das meine Mutter in der Adventszeit an einem lokalen Gewinnspiel teilnahm und promt etwas gewonnen hatte. Ihr ahnt es es schon? Ja, richtig. Der Gewinn war ein Weihnachtsbaum. Dieser konnte am 24.12. abgeholt werden. Gesagt, getan. Allerdings waren die Bäume schon in dem Netz verpackt...also nix mit vorher von allen Seiten begutachten.
Es kam wie es kommen musste: Die Tanne war so etwas von schief... unglaublich. Die Anordnung der Äste? Unten viel zuviel, dafür oben wie ein Gerippe.
Mein Schwester und ich verkrümmelten uns direkt in Kinderzimmer, mit der totalen Überzeugung: Der Heiligabend war gelaufen...Ende...aus...
Aber was soll ich sagen, kein Wort kam über die Lippen meines Vaters. Mit Säge und Bohrer bewaffnet "bastelte" er sich seinen perfekten Weihnachtsbaum.
Ok...bei der Bescherung war die Tanne deutlich kleiner als vorher und auf wundersame Weise waren nun dort Äste wo vorher keine waren... aber es wurden wunderbare Weihnachten.

Autor:

Kerstin Siepermann aus Bochum

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