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Ritter Rüstling, der unerschrockene Weiberheld
Auf der Burg Blankenstein, nein, es war die Burg Hardenstein, lebte einst der mutige Ritter Rüstling. Sein Name rührte von seiner Angewohnheit her, stets seine klappernde, in die Jahre gekommene Rüstung zu tragen. Kaum, dass der Ritter sich in Bewegung gesetzt hatte, setzte das metallische Quietschen ein, was selbst dem Fährmann zu viel wurde, woraufhin er sich eine andere Anlegestelle suchte.
Ritter Rüstling war aber nicht nur wegen seines klangvollen Auftritts bekannt, sondern auch für seine ausgeprägte Schwäche für die hohle .. holde Weiblichkeit. Kein Burgfest, kein Turnier war vor ihm sicher und sobald er eine schöne Maid .. Magd sah, machte er auf cooler Ritter, wobei er in seiner verknitterten Rüstung aussah wie ein in Alufolie verpackter Hofnarr. Dass nicht eine einzige Dame von ihm beeindruckt war, machte ihn immer mehr zu einem Ritter von der traurigen Gestalt.
Aber eines Tages tauchte auf der Burg eine Magd namens Magda auf. Magda war eine polnische Schönheit und blitzgescheit. Als Ritter Rüstling sie erspähte, war es um ihn geschehen. Mit einem Schwall voll Poesie, ging er vor ihr auf die rostigen Knie „Du holde Schönheit eines Rittersporns im Morgentau, ich flehe dich an, werde meine Frau“.
„Nun, edler Ritter, ich habe von euch gehört, von eurer Schwäche und von eurem Schwert.“
„Meint ihr die Schwertlilie, die da voll in Blüte steht, ihr versteht, oder meint ihr mein Schwert aus purem Gold“.
Das Ende vom Lied – Magda hatte es auf Besitz und Reichtum abgesehen und willigte in die Vermählung ein. Schon bald sollte sie seine Ritterbraut sein. Kurz darauf zog sie auf Burg Hardenstein ein und prompt kamen auch vier Kinderlein.
Autor:Hildegard Grygierek aus Bochum |
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