Plauderei beim Frühstücksei
Wie das Seniorenbüro Bochum-Mitte Nachbarschaften und Generationen an einen Tisch bringt
Großstädte können anonym sein: Keiner kennt so richtig den Mann im Hinterhaus oder die Frau aus dem ersten Stock. Das Seniorenbüro Bochum-Mitte bringt deshalb jetzt Generationen und Nachbarschaften an einen Tisch – mit der „Plauderei beim Frühstücksei“.
Das Konzept ist so simpel, dass es überall funktioniert. Wer Gastgeber sein und neue Leute aus seiner Umgebung kennenlernen möchte, meldet seinen Frühstückstermin beim Seniorenbüro an und bekommt kostenlos einen Klapptisch mit Stühlen und Geschirr ausgeliehen. Die Mitarbeiterinnen haben auch vorgefertigte Einladungskarten, mit denen der Gastgeber zwei bekannte und zwei unbekannte Menschen zum Frühstück einlädt.
„Warum nicht den Nachbarn einladen, den man immer auf der Hunderunde trifft? Oder die ältere Dame, die immer so freundlich grüßt?“, fragt Ilka Genser vom Seniorenbüro. Idealer Weise findet das Frühstück dort statt, wo es sichtbar ist. Im Vorgarten, auf der Einfahrt, im Hof. „Wir wollen neugierig machen, andere Menschen sollen aufmerksam werden.“
Bei der ersten „Plauderei“ in der Bochumer Brinkmannstraße gelingt das. Der Postbote bleibt interessiert stehen, ein Mann mit Hund steckt sich einen Flyer ein. Barbara Reddigau hat eingeladen und Elisabeth Wadle, Brigitte Liese, Birgitt Dienstbier und Sarah Hirsch sind gekommen. Messer durchtrennen knusprige Brötchen, Zähne beißen in würzigen Käse – und in den Gläsern perlt der Sekt.
Die genaue Gestaltung des Frühstücks steht natürlich jedem frei. „Ob es vegane Wurst, französischen Weichkäse oder Räucherlachs gibt, ändert ja nichts daran, dass Nachbarn zusammenkommen und sich besser kennenlernen“, sagt Ilka Genser.
Anmeldung zur „Plauderei beim Frühstücksei“ im Seniorenbüro Bochum-Mitte unter 0234 /97619268.
Autor:Felix Ehlert aus Bochum |
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