Naschen erlaubt
Naschgarten im Bochumer Westend ist für jeden offen

Britta Meier und Veronika Nickel vor einem Hochbeet im Bochumer Naschgarten. | Foto: Jenny Musall
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Nun ist es endlich so weit. Nach monatelangen Planungen ist nun der erste essbare Garten im Westend fertig für die Bürger. Gepflegt wird er von der Initiative EssBo und den Nachbarn rund um das Grundstück beim Botopia in der Griesenbruchstraße.

„Gegründet wurde die Initiative im November vergangenen Jahres. Damals hatten wir nur Zoom-Meetings“, erinnert sich Veronika Nickl. Beteiligt sind unter anderem das Klimaforum des Schauspielhauses und die Ernährungsberatung Bochum.

So sei nach und nach die Idee gekommen, brachliegende Flächen zu verschönern und auch die Bürger miteinzubeziehen. Also haben sich die Aktivisten des Klimaforum des Schauspielhaus Bochum und der Ernährungsrat Bochum zusammengetan und wollen ihrer Stadt etwas zurückgeben. „Bochum ist unter den zehn Städten in Deutschland, die die meiste versiegelte Fläche haben“, so Nickl weiter.

Naschgarten direkt vor Botopia

Das will die Bewegung nun ändern und hat EssBo – Essbare Stadt Bochum ins Leben gerufen. Die Fläche vor dem Botopia in der Griesenbruchstraße ist zu einem Obst- und Gemüsegarten für jeden geworden. In den im April gebauten Hochbeeten wachsen unter anderem Kohlrabi oder Salate. „Wir mussten aufpassen, dass die Sträucher und Hochbeete nicht zu hoch werden“, erklärt Johannes Neumann.

Maximal 70 Zentimeter dürfen die Sträucher hoch werden. Entsprechend sind auch die Pflanzen und Sträucher ausgewählt worden. Dadurch eingeschränkt mussten die Sträucher ausgewählt werden. Die Aktivisten haben sich daher unter anderem für Johannis- und Stachelbeeren entschieden.
Dazu sind verschiedene Salate oder auch Erdbeeren im Garten zu finden.

Naschgarten ist kein Hundeklo 

Hier ist extra auf kleinen Schildern darauf hingewiesen, dass die Fläche im Westend kein Hundeklo ist. „Wir sind optimistisch, dass die Hundehalter das auch so respektieren“, sagt Neumann. „Die Beschilderung wollen wir noch optimieren“, ergänzt Nickl. Denn aktuell sind die Schilder noch sehr klein. Die Hinweise an den Hochbeeten sind aktuell noch laminiert.

Auch die Schilder in den Hochbeeten sind noch nicht optimal, aber nachhaltig. Hier sind alte Schläuche von Fahrrädern genommen worden, mit weißer Schrift versehen worden und zwischen zwei Gabeln geklemmt worden. So kann der Besucher auch erkennen, was in den einzelnen Beeten wächst.

Saatgut wurde auf Börsen besorgt

Für die Saat der einzelnen Gewächse haben sich die Mitglieder von EssBo auf Saatbörsen ausgetauscht. „Wir haben hierbei mit einzelnen Kleingärten zusammengearbeitet und das Saatgut ebenfalls getauscht“, so Nickl weiter. Dadurch habe man sich selbst auch Wissen angeeignet, womit man nicht gerechnet habe. „Man beschäftigt sich selbst damit, eignet sich Wissen ohne pädagogischen Ansatz an“, erzählt Britta Meier. So sind bereits die ersten Pflanzenstauden ausgetauscht worden.

Um auf das Projekt aufmerksam zu machen, sprechen die Initiatoren auch Passanten an. „Wir gehen in Dialog mit dem Laufpublikum. Es ist ja gemeinsamer Lebensraum, der jetzt genutzt wird“, erklärt Yvonne Engel das Projekt durch den Westendfond finanzierte Projekt.

Weitere Naschgärten sind bereits geplant. Der nächste Gemeinschaftsgarten soll in der Vereinsstraße entstehen. "Wir wollen uns aktiv und konstruktiv in die Umgestaltung der Stadt einbringen und Lust auf ein nachhaltiges Bochum machen", sagt Nickl abschließend.

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

Webseite von Jenny Musall
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