Eine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte
Keine Lust auf Weihnachten? Nicht mit uns!
Nach einer Fußoperation musste ich 7 Wochen lang mit einer Schiene im Bett liegen, alternativ durfte ich später auch im Rollstuhl sitzen. Adventsstimmung kommt da keine auf, und auch keine Lust auf Weihnachten. Mein Mann wollte mir die Weihnachtsdekoration aus dem Keller holen. “Ich habe keine Lust auf Weihnachten, die Kinder sind aus dem Haus, wir beide alleine, was soll das Ganze? Ich habe keine Lust auf Weihnachten. Wenn unser jüngster Enkel nächstes Jahr 3 wird, dekorieren wir wieder, und wir kaufen eine echte Tanne.“
Damit hatte ich Weihnachten für dieses Jahr abgehakt. Ich hatte aber die Rechnung ohne meine Freundinnen gemacht. Obwohl meine jüngste Freundin sehr krank ist, ist sie zum Markt gelaufen und hat Tannenzweige und eine Weihnachtsglocke aus Porzellan für mich gekauft. Eine andere Freundin hat die Zweige kleingeschnitten und in die BalkonKästen gesteckt. Sie ist in den Keller gelaufen und hat die Kiste mit der Weihnachtsdekoration hochgeholt, Balkon, Küche und das Zimmer mit meinem Krankenbett dekoriert und die Kiste danach wieder in den Keller getragen. Nach einer Veranstaltung bekam mein Sohn einen wunderschönen Blumenstrauß mit Tannengrün und Weihnachtskugeln überreicht, den hat er mir geschenkt. Unsere Wohnung wurde immer weihnachtlicher. An meinem Geburtstag, 2 Wochen vor Weihnachten, bekam ich dann noch von Bruni eine schöne Christrose, die nun den Ausblick auf den Balkon verschönert. Am Geburtstagsmorgen stand eine Tüte mit einer Flasche Sekt und einem Weihnachtswichtel, ein Geschenk von Nachbarn, vor der Wohnungstür. Eine Freundin überraschte mich mit einer roten Rose mit Tannenzweigen. Sie bekam noch einen rosa Zwilling und wurde mir nachträglich von einer Nachbarin und ihrem Sohn überreicht. So viel und wunderschön dekoriert vor Weihnachten hatteen wir es noch nie. Dabei stand mir doch nicht der Sinn nach Weihnachten. Inzwischen ist mir aber sehr weihnachtlich zu mute. Denn Bruni hatte mir noch Geschenke von Gudrun überbracht. Zusätzlich erreichte mich auch noch ein Päckchen von ihr zu meinem Geburtstag. Eine Freundin hat für mich gebacken, eine andere Heringssalat, so wie ich ihn liebe, zubereitet.
Nun ist der Heilige Abend da. Alle warten auf Geschenke. Ich nicht. Ich bin bereits vor Weihnachten reich beschenkt worden von Familie, Freunden und Nachbarn. Sie schenkten mir Zuversicht, Lebensmut, Freundschaft, Zuneigung, Zeit. Alles unglaublich wertvolle Dinge die unbezahlbar sind. Die Freude über ein Weihnachtsfest, das für mich schon lange vor Weihnachten Stück für Stück erfreute, wird mir unvergesslich bleiben.
Natürlich hat sich das Ganze im schönen Benrath zugetragen, aber damit meine Geschichte viele Leser erreicht, veröffentliche ich sie in Bochum.
Autor:Marlies Bluhm aus Düsseldorf |
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