Früher war auch schön

Ich hatte eine töfte Kindheit

Heute wurde ich per WhatsApp erinnert was meine Kindheit ausmachte: hier ein paar Auszüge.

Ruhrpöttische Ergüsse:
Der Nachbar: "Ey, gehsse ma anne Bude für mich? Holsse ma 4 Pullen Bier un nen Kurzen,da bleibt ne Mark übba, dat kannze behalten."Wir alle ab zum Büdchen,da standen rechts un links de riesen Gläskens mitte Rollmöpse un mit de Klümpkes, da gabet auch imma dat Wassais im Sommer. Da hat noch keina gemuckt,dasse keine 16 bis, wenn de Streichhölzer und nen Kurzen kaufen wolltes.

Wat schön:
Wir sind durch de Schrebbagärten gestrolcht, haben Äppl und Birnen gemopst, nix wa voa uns sicha. Da kam nix nach,weil die Nachbarn nix petzten.
Herbstferien? Wat is dat? Ker nee, Kartoffelferien, hieß dat.
Da hasse aufm Acker Kartoffeln ausgebuddelt in dat Feuer gehalten un hastze dann ohne allet gefuttert, de Schnüss war danach pottschwatt. Aahms bisse na Hause, wenn die Laternen angingen.
Wir haben Buden gebaut, wir waren eine Gemeinschaft, haben beim Klüngelskerl unser Hab und Gut vertickt.
Auffm Hof wurden noch de Teppiche ausgekloppt und ne Backpfeife gabet auch ma, abba et hat uns nich geschadet.
Liebevoll nannte man uns Blagen, wir kannten Anstand un Sitte, haben noch von alleine gegrüßt, die Türn aufgehalten, de Einkäufe vonne Nachbarn nach oben geschleppt, Kohlen eingeschöppt,un et fielen ja imma n Groschen ab, um sich wat zu Schnuckern zu kaufen. Samstach wa Badetach,da gaabet aahms Bockwurst mit hausgemachten Kartoffelsalat.
Pionierarbeit:
Au wennet jetz de Kohle un Stahl nich mehr gibbt, sind wir die Alten, die dat Ruhrgebiet weiter leben lassen in unseren Erzählungen. Ich hatte eine töfte Kindheit, un bin von ganzen Herzen stolz, hier aufgewachsen zu sein und dir die ollen Kamellen erzählen kann.Ich liebe den Pott,ganz dolle. Nur Ruhrpöttisch das lässt unsereins heutzutage.
Fortschritt:
Und getz kannze aufm Smartphone lesen wat wir Ruhris früher drauf hatten. 
Text teilweise übernommen. 
Quelle:WhatsApp