Geschichten von früher...
Eingemachtes ....
Weihnachten 1959.
Die Augen der Kinder, meine natürlich auch, leuchteten schon beim Kerzen und Lametta behangenen Weihnachtsbaum. Der Weihnachtsteller zwar karg, aber immer mit einer Apfelsine und einem leuchtend roten Apfel bestückt-war heiß geliebt. Weihnachtslieder, Gedichte und der Kirchgang gehörten zum Ritual. Der Zauber der Weihnacht hielt mich stets gefangen, ganz besonders, wenn der Schnee in dicken Flocken vom blauen Himmel rieselte. Ich liebte es wenn der Kohleofen knisternd den Raum erwärmte .Meine Puppe Lieselotte würde wieder fein eingekleidet auftauchen, denn seltsamerweise verschwand sie immer um Weihnachten. Ganz besonders liebte ich aber Kartoffelsalat und Würstchen.
Der Kartoffelsalat, den es 1959 das erste Mal gab den haben wir Mutter zu verdanken. Mutter hatte den Weihnachtsbraten schon das zweite Jahr in Folge verkokeln lassen und schnell musste Ersatz her. Diese Erzählung begleitete uns viele Jahre - denn Großvater und mein Vater erfanden das Kartoffelsalatrezept mit den wenigen Dingen ,die im Hause waren.
Die Geschäfte hatten längst geschlossen und wir hatten Glück das der Schlachter nebenan uns noch ein paar Würste zukommen ließ und das ganz ohne Bezahlung.Was für eine nette Geste.
Von diesem Tag an liebten wir Heilig Abend noch mehr weil wir unser geliebtes Rübenkraut unter den Kartoffelsalat mengen durften. Noch heute gibt es den Kartoffelsalat nach Art des Hauses. Psst.wir sind ja unter uns... meiner ist stets mit Rübenkraut abgerundet.
Autor:Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum |
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