Die Käfer krabbeln wieder heran

Morgen ist "Käfer-Zeit" in Wattenscheid. Fotos (6): Peter Mohr
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Als Autos noch mit liebevoll gemeinten Kosenamen bedacht wurden. Offiziell hat es nie eine "Badewanne" gegeben. Jedenfalls nicht mit vier Rädern auf der Straße. "Laubfrösche" waren ebenfalls kein motorbetriebenes Fortbewegungsmittel. Was auch für "Die Göttin", für "Enten" und für "Käfer" gilt. Eine andere Zeit - oder fällt ihnen ein treffender Begriff für ihre heutigen Alltagswagen ein?

Vor dem Zweiten Weltkrieg konzipiert, danach dieses Land in Fahrt gebracht - der Käfer ist das mobile Wiederaufbau-Symbol der Deutschen. Zwischen 1938 und 2003 - also in acht (!) Jahrzehnten - entstanden mehr als 21,5 Millionen Exemplare vom Volkswagen Typ 1, wie das Fahrzeug nüchtern korrekt bezeichnet werden würde.
Auswandern musste er in den späten 1970-er Jahren. Im Stammwerk Wolfsburg lief der letzte seiner Art am 1. Juli 1974 vom Band, die deutsche Fertigung endete endgültig am 19. Januar 1978 im Emdener Werk. Bis 1985 bot VW sein "Stammauto" noch hierzulande als Import an, gefertigt wurde es im mexikanischen Puebla. In den folgenden Jahren bis zum endgültigen Produktionsende 2003 schafften freie Importeure den Klassiker heran.
Dieses Auto machte die Deutschen nicht nur massiv mobil. So ziemlich jeder Autofahrer jenseits der 50 wird ihnen sagen, dass er auch einmal einen Käfer gefahren hat. Trotz der Massivität im Straßenbild der 1950-er bis 1970-er Jahre hatten die Menschen den luftgekühlten Kollegen mit dem typischen Boxerprasseln aus der heckwärtigen Motorhaube niemals satt. Filmische Denkmale wurden ihm gesetzt. "Herbie", der längsgestreifte weiße Käfer mit der Startnummer 53, war in einem halben Dutzend US-Kinofilmen der klare Hauptdarsteller. "Dudu" ist der Name eines Exemplars, welches im Mittelpunkt von fünf deutschen Kinofilmen stand, die zwischen 1971 und 1978 entstanden.
Lust auf Käfer satt? Dann sollten sie am 27. zur 27. gehen. Die Käferfreunde Wattenscheid richten am kommenden Sonntag ihr 27. Treffen aus. Auf dem überdachten Selgros-Parkplatz, Bochumer Straße 119, setzt ab 10 Uhr das große Herankrabbeln des kleinen Autos an. Vielfalt ist bei den erwarteten 200 Fahrzeugen garantiert. Von patiniert bis leistungsoptimiert, vom frühen Brezelfenster-Typ bis zur Última Edición. Auch weitere luftgekühlte Volkswagen wie die Typ 2-Busse, die Typ 3-Limousinen oder die reizvollen Karmann Ghia gibt es zu sehen. 

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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