Echte Herzenssache
Bochumer Studierende kümmert sich um behinderten Jungen
![Insa Kübler hat für ihr Ehrenamt ein Stipendium des Unternehmens Vacasol bei Flensburg erhalten. | Foto: Vacasol](https://media04.lokalkompass.de/article/2021/08/27/4/11924674_L.jpg?1630056813)
- Insa Kübler hat für ihr Ehrenamt ein Stipendium des Unternehmens Vacasol bei Flensburg erhalten.
- Foto: Vacasol
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Insa Kübler kümmert sich ehrenamtlich um behinderten Jungen Neben ihrem Vollzeitjob, dem berufsbegleitenden Studium und vielen Hobbys findet Insa Kübler noch Zeit für ihr Ehrenamt. Dafür ist die Studierende der EBZ Business School nun mit einem Stipendium ausgezeichnet worden.
Die erste Begegnung zwischen Insa Kübler und dem inzwischen 14 Jahre alten und an Neuronalen Ceroid-Lipofuszinosen, kurz NCL, erkrankten Jungen hat im Sommer 2013 in einem Heilpädagogischen Kindergarten stattgefunden. Zu diesem Zeitpunkt hat Insa Kübler ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe absolviert.
„Er war damals schon eingeschränkter als die anderen Kinder“, erinnert sich die junge Frau. So kam es, dass beide in dem Jahr nach und nach ein Vertrauensverhältnis zueinander aufbauten. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt, die bis heute anhält. „Ich wollte gerne wissen, wie es mit ihm nach meinem FSJ weitergeht“, sagt Kübler, der der Junge sehr ans Herz gewachsen ist.
Nach FJS hat Kübler weiterhin Kontakt zum Jungen
Auch seine Familie habe es begrüßt, dass der Kontakt nach dem FSJ bestehen bleibt. Doch die heute an der EBZ Business School Bochum Studierende hatte andere Pläne. Sie hat im Sommer 2014 eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau begonnen und anschließend den berufsbegleitenden Studiengang Real Estate belegt. Hier hat sie inzwischen einen Bachelorabschluss und ab Oktober geht es mit dem Masterstudiengang Real Estate Management weiter.
„Die Arbeit im Kindergarten hat mir immer Spaß gemacht, aber ich wollte diesen Beruf nicht auf Dauer ausüben. Freude und Leidenschaft bei der Arbeit sind mir wichtig“, sagt Kübler, die inzwischen auch in Vollzeit in der Immobilienbranche arbeitet. Sie habe Angst gehabt, dass ihr die Arbeit im Kindergarten irgendwann keinen Spaß mehr machen würde. Aber dennoch ist der Wunsch da gewesen, sich weiterhin in einem Ehrenamt um den Jungen zu kümmern. So ist das Ehrenamt entstanden.
Krankheit NCL ist unheilbar
„Leider schaffe ich es nicht immer, den Jungen alle zwei Wochen zu besuchen, aber ich versuche es, so gut es geht, zeitlich einzurichten“, sagt Kübler, die in Hannover lebt.
Wie sich die Treffen in den nächsten Jahren entwickeln, ist nicht vorhersehbar. Zum einen aus beruflicher Sicht, denn Studium und Arbeit allein nehmen bereits viel Zeit in Anspruch und zum anderen muss der gesundheitliche Zustand des Jungen berücksichtigt werden.
„Der Wunsch ist da, ihn auch weiterhin zu besuchen. Aber man muss auch seine körperliche Situation und Wohnsituation berücksichtigen. Er wird ja immer größer!“, sagt Kübler. Aufgrund der Krankheit Neuronale Ceroid Lipofuszinose, kurz NCL, die meist mit einer Sehschwäche beginnt, ist der Junge inzwischen erblindet und beispielsweise beim Essen auf die Hilfe Außenstehender angewiesen. Zudem ist der Junge aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit größtenteils auf den Rollstuhl angewiesen. Doch davon lassen sich weder der Junge noch Insa Kübler beeindrucken.
„Er hat eine unglaubliche Lebensfreude“, erzählt Kübler. So gehen sie gerne spazieren, spielen mit Duplosteinen, schaukeln oder hören sich ein Hörbuch an. Dann genießen sie einfach die gemeinsame Zeit.
Autor:Jenny Musall aus Bochum | |
Webseite von Jenny Musall |
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