Zeit für Geschichten der Patienten muss sein
Binh van Tran behandelt seine Patienten liebevoll und mit Respekt

Binh van Tran arbeitet in der ambulanten Pflege. | Foto: Jenny Musall
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Zeitdruck und Vertrauen sind für Binh van Tran Alltag. Der aus Laos stammende Pfleger nimmt sich trotz vieler Vorschriften Zeit für seine Patienten.
Er arbeitet beim ambulanten Pflegedienst Kornharpen und kommt zu den Patienten in die Wohnung. Da entsteht oftmals ein besonderes Vertrauensverhältnis. „Man geht zu den Patienten nach Hause und ist dort zu Gast“, beschreibt es van Tran. Mit den Menschen, bei denen der 43-Jährige seit vielen Jahren täglich ist, besteht eine besondere Beziehung. Gleich von drei Familien ist er nach unserem Aufruf als "Pfleger mit Herz" vorgeschlagen worden.
Für den Bochumer, der im Alter von drei Monaten mit seinen Eltern und Geschwistern aus Laos kam, ist es wichtig, seine Patienten mit Respekt zu behandeln und ohne Hektik, dafür ebenso verständnis- wie liebevoll mit ihnen umzugehen. Das komme dann zurück. „Patienten merken, wenn man hektisch wird oder nicht bei der Sache ist. Dann werden sie unsicher“, sagt der Altenpfleger. Ist das Vertrauensverhältnis jedoch gut, sprechen nicht nur die Patienten mit dem Pfleger über ihre Probleme, sondern fragen auch selbst nach, was los sei. „Dann sagen sie immer: 'Alles wird gut, Binh'“, erzählt van Tran mit einem Lächeln im Gesicht. Auch andere Themen kommen mit den Patienten zu Hause nicht zu kurz. Oft erzählen die pflegebedürftigen Menschen auch von der Kriegszeit, die viele von ihnen selbst erlebt haben. Jemand, der in der Nachkriegszeit geboren ist, könne sich gar nicht vorstellen, wie diese Zeit war. „Es ist interessant, sich mit den Zeitzeugen zu unterhalten. Viele gibt es davon nicht mehr", erklärt der VfL Bochum-Fan.
Er ist ein guter Zuhörer - dennoch: Es sei wichtig, die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. Zum Ausgleich geht er ins Fitnessstudio, trifft sich mit Freunden und fährt auch gerne mit ihnen in den Urlaub. „Ein Ausgleich zum Beruf ist wichtig. Das geht nicht immer, aber man muss auch abschalten."

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

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