Eine Prise Humor zu Weihnachten
Alles was einen Namen hat✍️

Foto:
Armin von Preetzmann.
6Bilder

Eine Prise Humor zu Weihnachten:
Früher an Weihnachten war bei uns Zuhause "Kochen" Chefsache .
Vater hatte nach dem Krieg zunächst Koch und Konditor gelernt , bevor er der Kohle wegen zum Pütt ging.
Vom Pütt zum Pott:
Daheim war er deshalb für das leibliche Wohl zuständig und seine Kochkünste in schlechten Zeiten aus nichts ein Festessen zu bereiten, waren schon beachtlich.
Nur mit dem lebend Fleisch gab es immer diverse Probleme, seit Vati meinen Hansi in den Tod und in den Bräter befördert hatte.
Hansi war unsere Stallkanine ( alle Kaninchen hießen damals Hansi ) und natürlich mein bester Freund.
Ende der 50iger war das Geld noch knapp und so war Vati immer bestrebt preiswert an einen Weihnachtsbraten zu kommen.
So fuhr er stets in der Vorweihnachtszeit zur Oma mütterlicherseits, ins schöne Essen-Borbeck, um Jahr für Jahr den Weihnachtsbraten zu schnorren.
Mal war es eine Ente, ein anderes Jahr ein Huhn, und einmal "schluchz" unser Hansi.
Vati war erfinderisch...
Sogar der Forellenteich von Omas Nachbarn wurde über den Klee gelobt ,damit auch hier etwas abfiel.
Natürlich wurden die Tierchen dann lebend nach Bochum geschafft, rechtzeitig damit an Weihnachten alles wie am Schnürchen lief.
Vater war eben ein Planer, aber leider immer in melancholischer Stimmung ,wenn es ans "Schlachten" ging.
So kam es, das sich so nach und nach, ein kleiner Zoo auf unseren Hof ansiedelte.
Übrigens:
Nachdem Hansi nun nicht mehr unter uns weilte, bekam das Huhn seinen Namen "Kikeriki" und die Ente hörte auf "Gerda" und watschelte uns Kindern immer hinterher.
Wie gesagt, Vati wurde stets melancholisch kurz vor dem heiligen Abend.
Die heimliche Planerin:
Vorsichtshalber setze Mutti auf Kartoffelsalat mit Würstchen, sie wusste warum.
Natürlich überlebten die Weihnachtsbraten in "spe" und hatten ein schönes Leben bei uns.
Die halbe Nachbarschaft überlegte stets warum "Vatta Schlüter" seine angeschleppten Tiere nicht schlachtete.
Aber dafür hatte man uns Mädels eine Erklärung in den Mund gelegt.
Alles was einen Namen hat - schlachtet man nicht.
Nachdem das klar war, hieß der Karpfen ende der 50iger schon Willi bevor er bei uns Zuhause ankam, und wir schauten wieder einmal in die leere Bratröhre.
Aber da gab es ja noch unsere Mutti die Kartoffelsalat und Würstchen als Reserve hütete .
Sie kannte ihre Pappenheimer wie wir Ruhrpöttler zu sagen pflegen.
Nun mal ehrlich:
Ihr glaubt diese Geschichte nicht?
Wenn unser Metzger noch leben würde könnte er euch bestätigen was ich euch hier erzähle. 
Sechs Bockwürstchen lagen stets bereit um unser Festmahl zu retten.
Gerne, übernahm er auch den Karpfen, sonst wäre unsere Badewanne jahrelang nicht frei geworden (was uns Kinder natürlich nicht weiter störte).
Ja, ihr seht...
Weihnachten war immer besonders für uns...
Deshalb gibt es auch so einige weihnachtliche Geschichten über unsere Familie.
Natürlich auch die eine oder andere die nicht mit einer Prise Humor gewürzt ist sondern feierlich.
Eine solche Geschichte erzähle ich euch auch gerne noch in Kürze.
Anmerkung:
Schaut doch einmal in das im Klartext erschienene Buch.
Im Pott zu Tisch - da findet ihr neben meiner Wenigkeit auch noch andere Autoren wie unsere liebe Bürgerreporterin Sabine Hegemann.
Jawohl...
Die hatte auch einen Hansi - der allerdings Bubi hieß. 
Mein Dank geht auch an Armin von Preetzmann- der mir erneut ein Foto für diese wilde Weihnacht zur Verfügung gestellt hat.

Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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