Bochumer Schauspielhaus
Zur Spielsaison 2024/2025 des Bochumer Theaters- "Die Geister der Vergangenheit"!

Im Dialog zwischen der Chefdramaturgin und dem Intendanten J. Simons (Heft 2024/2025) dreht sich das Gespräch zentral um die "Geister der Vergangenheit"- über alte und neue Geister: "sie sind ein Teil von uns", sagt der Intendant, "wir tragen sie in uns", "und  wir müssen uns mitunter von ihnen losreißen." "Kunst" hat viel mit alten untoten Wesen und Erscheinungen zu tun". (Simons)
Ist das eine neue Art der Spiritualität ? Denn die Betonung der "Frustration" und des "Traumatischen" des Menschen - und damit verbunden das Streben nach einer authentischen Lebensführung - ist meiner Meinung nach klar zu erkennen - im Theaterleben - in der Theaterarbeit!
Es ist bei mir aber ein Unbehagen, dass ich eine  Art der Kontemplation des Lebens herauslese, eine Rückkehr zur psychologischen Selbstreflexion, der spirituellen Selbstfindung - in Zeiten der Machtverhältnisse sozialer Ungleichheiten, der Kriege und das Erstarken des Rechtsextremismus:
"Wir müssen uns mit unseren Ahnen und unserem Erbe beschäftigen" - und "mit neuen Geistern", die jetzt umgehen", meint die Chefdramaturgin! In dem Zusammenhang wird Eugene O```Neills Drama "Eines langen Tages Reise in die Nacht" im September aufgeführt!
WARUM nicht "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch - das würde hervorragend passen- auf die "Brandstifter" der "AFD"- und auf die "Brandstifter" im täglichen  Leben -in den sozialen Netzwerken- überall!!
Überhaupt war die zusammenfassende Kritik in der Bochumer WAZ v. 27.6. 2024 nicht gerade schmeichelhaft über die zurückliegende Saison 2023/2024! Für mich persönlich war die Inszenierung von Büchners "Dantons Tod" eine absolute Vollkatastrophe (Regie Robert Borgmann)! "Schummrige Gestalten in "Dantons Tod", schreibt der Kritiker! Für mich persönlich -  aber ein Highlight "Macbeth" (Regie Johan Simons) und seine Inszenierung "Die kahle Sängerin" von dem Klassiker des Absurden Eugene Ionesco!!
Zum Schluss möchte ich auf einen Satz  der Chefdramaturgin Angela Obst zu sprechen kommen, die folgendes in dem Dialog mit J. Simons feststellte: "Heutzutage setzt man sich zusammen, und die Themen rollen im Überfluss über einen her."
WARUM setzt man sich nicht mit dem Publikum zusammen- und diskutiert über Vorschläge und Anregungen - z.B. in dem ehemaligen Gesprächskreis "Lasst und reden"! - "Wie kann und soll das Theater von morgen aussehen?"

Autor:

Harald Martens aus Bochum

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