Bochum-Fonds ermöglicht fünf neue Projekte
Zukunft für die Stadt

Die „bib der dinge“ soll einTreffpunkt im Quartier sein, ein Ort des Lehrens und des Austausches, ein Umschlagplatz für Ideen und ein Ort der Zusammenkunft. Nun werden auch Workshops angeboten. | Foto: Bochum Marketing/ Andreas Molatta
  • Die „bib der dinge“ soll einTreffpunkt im Quartier sein, ein Ort des Lehrens und des Austausches, ein Umschlagplatz für Ideen und ein Ort der Zusammenkunft. Nun werden auch Workshops angeboten.
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Der Bochum-Fonds bringt die Stadtteile weiter voran: Vier Aktionen werden mithilfe der Förderung der Stadt Bochum und der Unterstützung von Bochum Marketing im Frühjahr umgesetzt – vom inklusiven Garten über Thermoskannengespräche bis zum Umweltschutz durch Fußball und einem jungen Netzwerk. Jüngst hat das Entscheidungsgremium außerdem das erste Großprojekt des Jahres genehmigt: Bei der „bib der dinge“ werden nun Workshops auf den Weg gebracht.

Der Bochum-Fonds ist eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie, die die Stadtentwicklung bis 2030 fördern will, und wird seit 2021 von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt. Alle, die volljährig sind, können nicht-kommerzielle Ideen für ihre Stadtteile einbringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann.

Workshops in der „bib der dinge“

Das erste Großprojekt des Jahres wird mit einer Förderung von 16.900 Euro bei der „bib der dinge“, Auf dem Anger 1, umgesetzt. Den Schokoladenbrunnen für den Kindergeburtstag, die Stichsäge für den Bau der eigenen Gartenmöbel oder die Nähmaschine für das Kürzen der Hosenbeine – wer diese Gegenstände benötigt, aber nicht gleich kaufen möchte, ist bei der Anfang 2021 eröffneten Bibliothek der Dinge in Harpen bestens aufgehoben. Die „bib der dinge“ will aber mehr sein. Sie will ein Treffpunkt im Quartier sein, ein Ort des Lehrens und des Austausches, ein Umschlagplatz für Ideen, ein Ort der Zusammenkunft. Ein Fokus liegt deswegen auf einem neuen monatlichen Workshop-Angebot. Unter dem vermehrten Einbezug lokaler Akteure soll über ein Jahr lang ein altersübergreifendes und vielfältiges Programm kreiert werden. Außerdem soll das Angebot noch mehr für den gesamten Bezirk geöffnet werden. Der Start ist für den April geplant. Bereits jetzt ist eine fortlaufende AG für Senioren in Form einer offenen Werkstatt entstanden, die sich wöchentlich mittwochs um 9 Uhr trifft. Weitere Infos gibt es unter: www.bib-der-dinge-bochum.de

Inklusion im Garten

Darüber hinaus wurden vier weitere Projekte durch den Bochum-Fonds gefördert. Im „Naturparadies am Maarbach“ in Goldhamme wird durch den „Lebenshilfe OV Bochum e. V.“ der Weg für ein inklusives Gartenprojekt geebnet. Angedacht ist ein zweiteiliges Projekt, bestehend aus einer inklusiven Gartengruppe für Erwachsene und einer für Kinder sowie Jugendliche. Die Erwachsenengruppe soll sich immer mittwochs von April bis Oktober treffen, dabei wird das Gärtnern vom Samen bis zum Suppentopf nachvollzogen. Kreative, spielerische und entspannende Gartenmomente fließen mit ein. Der Start erfolgt am Mittwoch, 6. April, um 17 Uhr. Für den zweiten Teil sind vor allem Kinder und Jugendliche mit Behinderungen die Zielgruppe, hier ist ein dreitägiges Gartenprojekt vom Dienstag, 19. April, bis Donnerstag, 21. April, angedacht, wobei die Möglichkeit gegeben werden soll, den Garten in verschiedenen Facetten zu erfahren. Der Bochum-Fonds fördert das Projekt mit 7.500 Euro.

Thermoskannengespräche

Unter dem Motto „Gemeinschaft gestalten – engagierte Nachbarschaft leben“ sollen ab April auf dem Friedhof an der Schattbachstraße 39 die ersten „Thermoskannengespräche“ stattfinden. Der Friedhof wird von vielen Anwohnern aus Laer und Querenburg auch als Ort der Entspannung, Besinnung und Erinnerung genutzt. Als einladender Hafen im Stadtteil soll er Anker für alle Menschen sein. Im Herbst 2021 sind auf dem Friedhof „Bäume der Hoffnung“ zum Gedenken an die Opfer der Coronapandemie gepflanzt worden. Einer dieser Bäume soll Anlaufpunkt für Gesprächsrunden sein – die „Thermoskannengespräche“. Dafür soll eine Bank aufgestellt werden. Dort stehen einmal im Monat an einem Nachmittag von 15 Uhr bis 16.30 Uhr Ehrenamtliche für Gespräche zur Verfügung. Bei Kälte oder Nässe kann die Friedhofskapelle genutzt werden. Beginnen soll das Projekt am Freitag, 8. April, um 14 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung. Im Herbst ist ein „Trostkonzert“ in der Trauerhalle geplant. Der Bochum-Fonds finanziert das Projekt von Ulrike Frielinghaus und einigen Ehrenamtlichen mit 3.338 Euro für ein Jahr.

Fußball und Umweltschutz

Fußball ist ein Sport, der viele Menschen erreicht. Diese Strahlkraft soll im Rahmen des Projektes „bochum.bolzt“ vom „weniger e. V.“ für den guten Zweck genutzt werden – mit Umweltbildung und Aufräumaktionen, kombiniert mit Fußball. Dabei sollen gemeinsam mit dem Fanprojekt Bochum Fußballturniere und Sportfeste für und mit Schulen und Vereinen im ganzen Stadtgebiet organisiert werden, an denen kostenlos teilgenommen werden kann. In den Spielpausen werden die Bolzplatzhelden animiert, die unmittelbare Umgebung von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien. Die Kinder und Jugendlichen sollen dazu befähigt werden, sich und andere motivieren zu können, für eine nachhaltige Zukunft aktiv zu werden. Ein Team von Studierenden der „Nachhaltigen Entwicklung“ an der Hochschule Bochum unterstützt das Projekt ehrenamtlich. Im Laufe des Jahres sollen weitere interessierte und aktive Menschen dazugewonnen werden, damit die Aktion verstetigt werden kann. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt soll „bochum.bolzt“ ab April mithilfe von 7.500 Euro durch den Bochum-Fonds auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Mittlerweile konnten bereits 21 Aktionstage für 2022 geplant werden. Die ersten Termine finden mit über 500 Kindern an der Feldsieperschule in Hamme in Zusammenarbeit mit einem Team der Hochschule Bochum vom 2. bis zum 6. Mai und am 9. und 10. Mai statt. Weitere Informationen gibt es unter: www.weniger.notion.site.

Kultureller Treffpunkt in Altenbochum

Das „Network44“ ist ein Netzwerk von mehr als 100 jungen Bochumern, die ihre Heimatstadt mit Kreativität und Engagement nach vorne bringen wollen. Jeder bringt dafür seine individuellen Fähigkeiten mit ein. Was dem Netzwerk bislang noch fehlte, war ein fester Standort, der als Arbeits- und Begegnungsstätte dient. Die soll nun an der Mettestraße in Altenbochum entstehen. Die Umbauarbeiten sollen schon bald in Eigenregie beginnen und dank vieler fleißiger Hände innerhalb eines Monats abgeschlossen sein. Im N44-Office sollen viele neue Ideen für Bochum entstehen. Es steht aber auch für jeden interessierten Bochumer offen, die Möglichkeit zur Beteiligung an der Vereinsarbeit und der Teilnahme an verschiedenen kostenlosen Workshops ist gegeben. Das Projekt wird vom Bochum-Fonds mit 7.500 Euro unterstützt. Weitere Informationen gibt es unter: 
www.network44.de

Bochum-Fonds

Die Stadt Bochum stellt im Jahr 2022 insgesamt 372.000 Euro für den Bochum-Fonds zur Verfügung. Ideen können weiterhin bei der Bochum Marketing GmbH eingereicht werden, die auch bei der Umsetzung hilft. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt.

Autor:

Patricia Porwol aus Bochum

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