Zeltfestival Ruhr steht ihm Modell - Mit Pinsel, Zange und Klebstoff errichtet Andreas Lindmüller die weiße Zeltstadt

Seit über 360 Stunden tüftelt der Modellbauer mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl an der Zeltstadt. Trotz des Zeitdrucks, zur Eröfnnung soll das Modell fertig sein, Andreas Lindmülller behält die Ruhe. | Foto: Molatta
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  • Seit über 360 Stunden tüftelt der Modellbauer mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl an der Zeltstadt. Trotz des Zeitdrucks, zur Eröfnnung soll das Modell fertig sein, Andreas Lindmülller behält die Ruhe.
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Auf der grünen Wiese am Kemnader See wird schon kräftig gewerkelt: Es sind keine zwei Wochen mehr, bis das Zeltfestival Ruhr startet und die riesige Zeltstadt will aufgebaut werden! „17 Tage Aufbau, 17 Tage Festival“ heißt die Devise der Macher.

Ganz anders läuft das in einer kleinen Werkstatt in Bochum Querenburg. Zwar wird auch hier Holzboden verlegt, Pagoden und Zelte aufgestellt und Stände aufgebaut, doch das alles nur von einem einzigen Mann: Andreas Lindmüller. Der 39-jährige Modellbauer arbeitet hier nun schon seit einem Monat mit Hochdruck an einer originalgetreuen Nachbildung der weißen Zeltstadt.
Die Idee dazu kam ihm im letzten Jahr, als er staunend vor dem riesigen Festivalgelände von 22.000 Quadratmeter stand. Von Kindesbeinen an interessierte sich der Bochumer für den Modellbau, schon als Sechsjähriger bastelte er seine ersten Flugzeugmodelle zusammen.

Eine Ausbildung zum Feinmechaniker und eine Umschulung zum IT-Systemelektroniker komplettierten seine Qualifikation und seit nunmehr acht Jahren hat Lindmüller sein Hobby zum Hauptberuf gemacht.
Wer jetzt an Spielzeugläden mit ihrem Verkauf von Modellteilen für die heimische Eisenbahn denkt, hat weit gefehlt: „Ich stelle alles eigenhändig her – das ist mein Markenzeichen“, erklärt Lindmüller stolz.

Seit 360 Stunden tüftelt der Modellbauer nun schon am ZFR-Modell und er ist sich sicher, dass er das bis zum Startschuss am 17. August schafft. „Normalerweise benötigt man mindestens zweieinhalb Monate für die Realisierung eines solchen Projektes“, so Lindmüller.

Dass der Bochumer das jetzt in weniger als der Hälfte der Zeit schafft, liegt an seiner großen Ambitioniertheit und an vielen zusätzlichen Nachtschichten.
Das gesamte Modell wird anhand von Original-Bauplänen, Schnitten und Materialinformationen in Handarbeit erstellt, bis auf wenige Ausschmückungsgegenstände sind alle Bauteile Unikate. Die besondere Kunst von Andreas Lindmüller liegt darin, die Proportionen und speziellen Materialeigenschaften der Originale nachzuempfinden und im Maßstab 1:160 wiederzugeben: „Kleiner geht es wirklich nicht“, so der Modellbauer. So entstehen in Querenburg nach und nach die einzelnen Pagoden, Sonnenschirme, Tische und Bänke, Toilettenwagen, Geländezäune und Bäume und vor allem die besonders aufwendigen großen Veranstaltungszelte. Mit Blick auf eine maximale Detailtreue und hohe Realitätsnähe wird auch der Modellrasen mit Unterstützung physikalischer Gesetze eingebracht. Elektrostatisch aufgeladene Halme fallen dabei in Spezialkleber - so entsteht eine täuschend echt wirkende Wiesenfläche rund um die Modellkomponenten.

Beim „großen“ Zeltfestival Ruhr wird das „kleine“ Zeltfestival Ruhr auf dem Außenareal dann präsentiert! Andreas Lindmüller kann diesen Moment kaum erwarten, freut sich aber auch auf den „Markt der Möglichkeiten“, um gleichgesinnte Kunsthandwerker anzutreffen.

Auf die naheliegende Frage, in welche Veranstaltung er gerne einen Blick werfen würde, kommt prompt die Antwort: „Natürlich Dick Brave am 26. August im Sparkassenzelt.“

Seit über 360 Stunden tüftelt der Modellbauer mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl an der Zeltstadt. Trotz des Zeitdrucks, zur Eröfnnung soll das Modell fertig sein, Andreas Lindmülller behält die Ruhe. | Foto: Molatta
Arbeitet nach Originalplänen: Andreas Lindmüller. | Foto: Molatta
Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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