Zeit, ein unklarer Begriff? Meine Gedanken
Zeit, ein unklarer Begriff?
„Merwürdig,“ dachte ich beim Erwachen,“ jetzt erwache ich immer um die gleiche Zeit, zur gleichen auf den Uhren gemessenen Zeit. Der Rhythmus wundert mich. Mein Körper scheint wie ein Tier oder eine Pflanze einen besonderen Begriff für Zeit zu haben, der sich einfügt und nicht schadet, der Natur und den Jahreszeiten, dem Mond, unterworfen, wobei ich nicht weiß, was Natur im Gegensatz zur menschlich gemessenen technisch berechneten Zeit eigentlich bedeutet.
Im Bus traf ich eine junge Dame, die ihr Handy zückte, mit den Worten, die Verkehrsverbindung habe, so wie das Handy sie zegte, die schnellste Lösung des Umstiegs errechnet. Das Errechnete war das schnellste Ergebnis der Computerzeit, wenn auch das Schnellste nicht immer das Schönste sein musste.. Es diente dem schnellsten Fortschreiten in der schnellen Technowelt, nutzte schnellem Arbeiten, schnellem Profit.
Die Asiaten sagten, auf dem langsamen Wege sehe man mehr.
Die Zeit, die ich heute für mich erlebe, basiert auf dem, fast für altmodisch erklärtem Naturverständnis, die Endlichkeit wie Geburt und Tod beinhaltet, eine Zeit, ungreifbar und nicht nach eigenen Regeln ablaufend, wie auch der Raum niemals endgültig verstanden werden kann,
eine Art von Zeit, der eigenen Endlichkeit in einem uns unbekannten Rhythmus, den man auch Gott nennen könnte, oder das Universum, den Kosmos, den Urgrund des Seins.
Die menschliche Sinnenwelt treibt in äußeren und inneren Kräften, nicht festlegbar, und das bezeichnen wir dann als Natur.
Die weisen Inuits sagten schon früh dem weißen Mann:- Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit,- Sie sahen den im heutigen Leben befehlenden Kronos, der eine nicht selbstbestimmte Zeit erzwingt, um zeitlich zu funktionieren.
Autor:Ingrid Dressel aus Bochum |
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