Essay
Wir sind die Guten und immer gewesen!

Wir sind die Guten!
In dieser ehemals freiheitlich propagierten Gesellschaft implizierte der exessive Materialismus ausschließlich materielle Werte, abhängig zu arbeiten und sich mit Konsum zu belohnen, sich vorgefertigten Meinungen anzuschließen und andere zu diffamieren, als befände man sich in einem Fußballverein, denn man hatte seinen Standpunkt.
Das System, das auf Kampf, Leistung und Rivalität aufbaut, wurde groß, weil diejenigen, die es leiteten, die Mächtigen erfolgreich wurden, weil sie alles auf Macht und Kampf aufgebaut hatten, denn eine Kooperation würde ja ihre Macht vermindern, verhindern.
Als Kinder lernten wir Anpassung, um den „Göttern“, also den Eltern, in ihrer Dominanz und Autorität zu folgen. Heute folgen wir Autoritäten, die uns glauben machen wollen, das Leben einfacher und bequemer zu machen.
War es falsch, als Kinder unsere Autonomie, das Selbst Denken, abzugeben und sich einem Narrativ zu unterwerfen, das nicht das unsere war?
Nun stehen sich unterschiedliche Richtungen gegenüber, die durch die Aufklärung entstandene rationale Individualität, die sich dem Abstrakten, der Physik und Technik im Absolutheitsanspruch des Machbaren verschreibt, und den Pilgern alten Glaubens, wie Gothe sagen würde, der anschaulichen Betrachtung der Phänomene als Ganze, für die aber die dogmatische Droge der Kirche als einem unglaubwürdigen Glaubenskonzern nicht mehr relevant sein kann.
Und doch sind Fragen offen, Sehnsucht äußert sich in Schlagern, ob es nicht außerhalb unserer der sichtbaren Welt etwas geben könne, das nicht vom technischen Narrativ vereinnahmt, nicht als neues Paradigma aufgezwungen wird?
Macht erfordert den Einsatz einer diffusen oder tatsächlichen Angst, und wenn gesagt wird, wir brauchten diesen Feind und gesagt wird, wer der Feind denn nun ist, stellen wir fest, wir kennen diese Leute gar nicht und wer sagt uns denn, dass es Feinde sind. Wir wollen überleben wie alle Menschen leben wollen.
Die Kirche erzählte jahrhundertelang, die Erde untertan zu machen. Die neuen Leiter erzählen, den Menschen untertan zu machen, weil sie tun, was sie tun können, und nicht, weil es sinnvoll ist. Ein Gott wird man nicht dadurch, zu behaupten, ein Gott zu sein, auch wenn man verkündet:
- Wir sind die Guten! -

Autor:

Ingrid Dressel aus Bochum

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