Ausstellung "Schutz und Enge" in Bochum:
Wie Kinder die Pandemie erleben

Die Ausstellung reflektiert die Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf Kinder und Jugendliche. | Foto: Kunstmuseum Bochum
  • Die Ausstellung reflektiert die Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf Kinder und Jugendliche.
  • Foto: Kunstmuseum Bochum
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„Schutz und Enge–Mein (Kinder)zimmer im ersten Corona Lockdown“, ein inklusives Vermittlungsprojekt vom Kunstmuseum Bochum im Tierpark + Fossilium Bochum mit Schülern der Matthias-Claudius-Gesamtschule, wird am Donnerstag, 18. August, um 17 Uhr eröffnet.

Schüler der Matthias-Claudius-Gesamtschule und Kunstvermittler des Kunstmuseums Bochum setzen sich in einer Ausstellung im Tierpark+Fossilium Bochum mit den Auswirkungen der Pandemie auseinander. Das Projekt findet im Rahmen des gemeinsamen Vermittlungsprogramms RuhrKunstUrban der 21 RuhrKunstMuseen statt und wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Die Vermittlungsteams der beteiligten Museen haben, mithilfe von städtischen Bildungspartnern, an sogenannten „dritten Orten“ eine Erweiterung des musealen Raums geschaffen.

Besonders Kinder und Jugendliche haben unter den Einschränkungen gelitten, die zu unserem Schutz getroffen wurden–auch wenn das Verständnis für die Maßnahmen in dieser Altersgruppe sehr groß war. Dies hat das Vermittlungsteam des Kunstmuseums Bochum im Rahmen des gemeinsamen Projekts RuhrKunstUrban mit den RuhrKunstMuseen zum Anlass genommen, in einer Rückschau, diese Zeit künstlerisch mit Schülern verschiedener Altersgruppen zu reflektieren und kreativ und fächerübergreifend aufzuarbeiten. Ein Jahr lang haben ca. 90 Schüler der Klasse 7b, der Berufspraxisstufe, der 10b und der Theater- AG der Matthias-ClaudiusGesamtschule an diesem Projekt gearbeitet.

Interdisziplinäre Ausstellung

Herausgekommen ist neben vielen schönen gemeinsamen Momenten, in denen die Schüler zum großen Teil selbst über die künstlerischen Aktionen entschieden haben, eine interdisziplinäre Ausstellung mit analogen und digitalen Elementen, die am Donnerstag, 18. August, im Tierpark Bochum eröffnet wird.

Zu entdecken ist ein stilisiertes Jugendzimmer, welches in einer unbesetzten ehemaligen Vogel-Voliere errichtet wurde. Die einst lebensraumnahe Bepflanzung der Anlage wurde bewusst sich selbst überlassen, sodass eine interessante Verbindung zwischen Mobiliar und Begrünung entsteht. Digital wird es unter anderem durch eine dreiteilige Arbeit von Schülern der Klasse 7b erweitert. Sie haben ihre unterschiedlichen Empfindungen aus der Zeit des Lockdowns und ihren Umgang mit der Enge des eigenen Zimmers installativ verarbeitet. Im Tierparkgehege haben die Schüler gemeinsam drei Versionen eines »typischen« Jugendzimmers inszeniert, die zum Nachdenken anregen, über die Bedürfnisse und Gefühle dieser und anderer Kinder und Jugendlicher. Die Mitglieder der Theater-AG hingegen haben sich vor allem mit Ablenkungs- und Bewältigungsstrategien während des Lockdowns beschäftigt. So können Besucher sich vor Ort den eignen Podcast der Schüler anhören, in eine Modenschau eintauchen und mehr über die neue Trendsportart „Staubsaugergolf“ erfahren.

Skulpturen und Fotos

Auch die Klasse 10c hat sich den Themen Schutz und Enge genähert und viele Einzelarbeiten erstellt, unter anderem Skulpturen und Fotos. Auf sinnliche Weise hat sich die Berufspraxisstufe mit 16- bis 20-jährigen Schülern mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und Mehrfachbehinderungen dem Thema genähert: Sie sind zum Beispiel in enge Tanzsäcke geschlüpft und haben so ihren eigenen Gefühlen nachgespürt. Mittels QR-Codes können Besucher im Bochumer Tierpark in die einzelnen Beiträge der beteiligten Schüler weiter eintauchen.

Die Kooperation des Kunstmuseums mit der Matthias Claudius-Gesamtschule und dem Bochumer Tierpark zeigt, wie wichtig außerschulische und interdisziplinäre Kunstprojekte für Kinder und Jugendliche sind. Zur Realisierung des Projekts stellte der Bochumer Tierpark ein echtes Tiergehege zur Verfügung.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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