Planetarium und Schauspielhaus machen beim „Dive“-Festival gemeinsame Sache
Wenn der Betrachter durch den Rahmen tritt
„Die Stadt Bochum will im Rahmen der Bochum-Strategie ihre Stärken herausstellen und setzt dabei auf die Kooperation kultureller Leuchttürme – und dazu gehören natürlich das Schauspielhaus und das Planetarium“, erläutert Prof. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Planetariums, die erstmalige Zusammenarbeit ihres Hauses mit dem Bochumer Theater im Rahmen von „Dive – Festival für immersive Künste“. Von Donnerstag, 21., bis Sonntag, 24. November, laden die beiden Institutionen dazu ein, in Kunstwerke einzutauchen.
Das ist teilweise ganz wörtlich zu verstehen: Die „Sensefactory“ in der Zeche Eins ist eine großformatige, begehbare Installation, die alle Sinne anspricht – auch die Nase. „Das Planetarium“, erläutert Hüttemeister die Besonderheit dieser Einrichtung, „war immer schon immersiv. Schließlich schaffen wir virtuelle Welten. Live-Performances sind seit langer Zeit zentraler Bestandteil unserer Arbeit.“ Das Haus an der Castroper Straße bietet mit seinen räumlichen und technischen Gegebenheiten ideale Voraussetzungen für Spiele mit Licht und Klang.
Die Auflösung der Grenzen zwischen Betrachter und Kunst, sie sogenannte Immersion, wird in den letzten Jahren vermehrt diskutiert. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Praxis, die Menschen von jeher vertraut ist, wie Tobias Staab, der das „Dive“-Festival für das Schauspielhaus kuratiert hat, erläutert: „Jede Taufe ist ein Akt der Immersion – und das nicht nur, weil das Kind mit dem Taufwasser in Berührung kommt. Schließlich taucht der Täufling dabei symbolisch in die Gemeinde ein.“ - Das Festival bietet nun reichlich Gelegenheit, das Phänomen der Immersion zu reflektieren, aber vor allem es am eigenen Leib zu erfahren.
Infos
- Alles Wissenswerte ist auf: www.divefest.de zu finden.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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