Was bleibt, ist der Wandel - Bochumer Künstler Marcus Kiel stellt in der Partnerstadt Donezk aus
Kunst aus Bochum wird im August Donezk zu sehen sein: Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zeigt die dortige Galerie Artdonbass ab August Arbeiten des Künstlers Marcus Kiel. Gezeigt werden 25 Exponate aus seiner Serie „Revier“.
Die Geschichte und der Wandel des Ruhrgebiets gehören seit vielen Jahren zu den Schwerpunktthemen des Künstlers, der seit über 20 Jahren in Bochum lebt und arbeitet. So zuletzt beim Gedenkort für das Zwangsarbeiterlager Saure Wiese, den er gestaltete und der im Mai offiziell eingeweiht wurde. Bei dieser Gelegenheit lernte er Generalkonsul Klaus Zillikens kennen, der ihn kurzfristig zu einer Ausstellung in der Ukraine einludt. Im Oktober soll die Ausstellung dann weiter nach Dnepropetrowsk wandern, wo Kiel auch mit jungen ukrainischen Künstlern zusammen trifft.
Nicht von ungefähr wählte Kiel die Serie „Revier“ für die Ausstellung im ukrainischen Kohlebecken. Aus Archiven hat er dafür historische Fotos aus der Blütezeit der Kohle- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet gesammelt. Diese belichtete er auf verrostete Stahlbleche, die er zuvor mit lichtempfindlicher Fotoemulsion beschichtet hat. Bewusst wurden die Bilder nicht vollständig fixiert - dadurch sind sie einem ständigen Prozess der Veränderung ausgesetzt: Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit wirken – unkontrolliert – auf die Arbeiten ein.
So wie Marcus Kiels Arbeiten sich verändern, so haben sich auch die Orte, die darauf zu sehen sind, verändert. In Donezk treffen diese Bilder auf eine Situation, wo Kohle und Stahl noch wichtige Säulen der Wirtschaft sind und qualmende Schlote noch zum Alltagsbild gehören. „Auf diesen Blick zurück bin ich gespannt“, sagt Marcus Kiel.
Autor:Petra Vesper aus Bochum |
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