Vier Premieren stehen an - Klassiker und zeitgenössisches Theater an der Königsallee
Vier Premieren stehen im März auf dem Spielplan des Schauspielhauses Bochum. Nach Friedrich Schillers Jugendwerk „Die Räuber”, inszeniert von Jan Klata, sind das Projekt „Spiel des Lebens“ ab 16. März in den Kammerspielen und Ben Jonsons Komödie „Volpone“ ab 24. März im Schauspielhaus zu erleben. Und im „Theater unten“ wird das Projekt „Schau, da geht die Sonne unter“ von Sybille Berg präsentiert.
In seiner Heimat ist Jan Klata ein Regisseurstar, der seit der letzten Spielzeit zu den zentralen Regisseuren des Schauspielhauses Bochum gehört. Hier hat er eine vielbeachtete Version von Kafkas Roman „Amerika“ entwickelt. In seiner zweiten Bochumer Arbeit widmet er sich nun Friedrich Schillers Jugendwerk „Die Räuber”. Schillers Sturm-und-Drang-Drama erzählt von dem ungleichen Brüdern Karl und Franz Moor. Karl hat im Kampf um Freiheit eine Räuberbande gegründet und verbreitet Angst und Schrecken. Franz hat eine Intrige gegen seinen Bruder gesponnen, durch die er sich des Erstgeborenen entledigen will und auch seines Vaters. Und dann müht er sich um die Gunst von Karls Verlobter. Karl sinnt auf Rache und opfert dafür seine letzten Freiheitsideale.
Jan Klata nähert sich in seiner Bochumer Inszenierung dem Drama aus der Perspektive des Märchens. .
Weitere Aufführungen am 8. und 17. März jeweils um 19.30 Uhr im Schauspielhaus.
In Zusammenarbeit mit dem Autor Lutz Hübner entsteht in diesen Tagen die fünfte Uraufführung der laufenden Spielzeit. Er entwickelt mit der Regisseurin Martina van Boxen und mit dem dritten Schauspieljahrgang der Folkwang Universität der Künste das Projekt mit dem Titel „Spiel des Lebens“, das biografische Aspekte und die Entscheidung der Spieler zum Schauspielberuf zum Thema hat und die Frage stellt, was eigentlich ein guter Theaterabend ist. Die perfekte Show? Katharsis, Erschütterung, Läuterung? Große Gefühle? Intelligente Analyse? Was passiert, wenn Realität und Fiktion, Spiel und Ernst beginnen zu verschwimmen? Die Uraufführung ist am 16. März in den Kammerspielen.
Weitere Aufführungen am 21. und 28. März, jeweils um 19.30 Uhr in den Kammerspielen.
Zum ersten Mal inszeniert Sebastian Nübeling am Bochumer Schauspielhaus. Er bringt Ben Jonsons „Volpone“ – eine elisabethanische Komödie, die sich sowohl als eine Metapher auf Gier, Geiz und Spiel bis zum Exzess als auch als komödiantischer Kommentar zu Verstrickung und Untergang eines Finanzsystems lesen lässt, auf die „Große Bühne“ an der
Königsallee.
Die nächsten Aufführungen sind am 24. und 29. März, jeweils um 19.30 Uhr im Schauspielhaus geplant.
Sandra Anklam ist Diplom- und Theaterpädagogin. Mit den Projekten „Club in der Psychiatrie“ und „Club in der JVA“ hat sie sich einen Namen gemacht. Nun bringt sie einen Abend mit Patienten und Mitarbeiter des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin zur Aufführung. „Schau, da geht die Sonne unter“ ist ein Abend mit Lebenskünstlern, Schurken, Gummibäumen, Kassiererinnen, Barmännern, Verrückten und Normalneurotikern, der Sonnenaufgänge hinter, unter und neben dem Scheitern sucht.
Weitere Aufführungen am 10. März um 18 Uhr, 11. März um 17 Uhr, und am 19. und 20. März jeweils um 19.30 Uhr im „Theater unten“.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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