Das Schauspielhaus gibt einen Ausblick auf die Spielzeit 2021/ 2022
Viel nachzuholen

Cathrin Rose, Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Ariane Castella, Mitglied der Drama Control, die die Belange von Kindern und Jugendlichen im Theaterrevier des Jungen Schauspielhauses vertritt, Schauspielhaus-Intendant Johan Simons und Chefdramaturg Vasco Boenisch (v.l.) stellten die Pläne für die neue Spielzeit vor. | Foto: Daniel Sadrowski
  • Cathrin Rose, Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Ariane Castella, Mitglied der Drama Control, die die Belange von Kindern und Jugendlichen im Theaterrevier des Jungen Schauspielhauses vertritt, Schauspielhaus-Intendant Johan Simons und Chefdramaturg Vasco Boenisch (v.l.) stellten die Pläne für die neue Spielzeit vor.
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„Wir haben in der kommenden Saison viele Premieren nachzuholen, die wegen der Pandemie ausgefallen sind“, erklärt Vasco Boenisch, Chefdramaturg am Schauspielhaus, räumt aber ein, „eine Garantie, dass in der Spielzeit 2021/ 2022 alles, was wir geplant haben, stattfinden kann, gibt es natürlich nicht.“ Zumindest für die erste Hälfte der Spielzeit wagt man an der Königsallee aber einen detaillierten Ausblick.

Einige Informationen gibt es auch bereits für die zweite Hälfte der Saison – doch erst einmal zu den Planungen für die ersten Monate der Spielzeit, die im September eingeläutet werden soll, in denen sich das Haus hoffentlich nicht auf Livestreams beschränken muss. Denn: „Theater ist eine Kunst, die Publikum braucht – und ich freue mich auf die Begegnung mit den Zuschauern“, wie Schauspielhaus-Intendant und Regisseur Johan Simons betont. Er wird in der kommenden Spielzeit Knut Hamsuns Roman „Mysterien“, Sophokles‘ „Ödipus, Herrscher“ und Shakespeares „Macbeth“ mit Jens Harzer in der Titelrolle auf die Bühne an der Königsallee bringen.
Zum Saisonauftakt am 10. September inszeniert Christopher Rüping ein eigens entwickeltes Stück mit dem programmatischen Titel „Das neue Leben“ – und lässt sich dabei von Dante Alighieri, Meat Loaf und Britney Spears inspirieren. „Es geht dabei um die Frage, wie man neu anfängt. Überhaupt wollen wir in der neuen Spielzeit ernste Themen spielerisch aufnehmen. Zentrale Aspekte sind dabei Selbstbestimmung und die Verantwortung für die Gesellschaft“, gibt Vasco Boenisch die Richtung vor.

In die Vereinsheime

Zudem können sich die Zuschauer auf Romanadaptionen von Michail Bulgakows „Der Meister und Margarita“ und „Schande“, dem vielleicht bekanntesten Werk des Literatur-Nobelpreisträgers J.M. Coetzee, freuen. „In ‚Schande‘ werden die Grenzen zwischen Tätern und Opfern zum Fließen gebracht“, erklärt Vasco Boenisch. Nicht an der Königsallee, sondern in den Vereinsheimen Bochumer Fußballclubs wird „Nicht wie ihr“ aufgeführt. Regisseur Malte Jelden adaptiert Tonio Schachingers Roman, der die Aufstiegsgeschichte eines serbischen Profisportlers in Westeuropa erzählt. „Malte Jeldens Inszenierung enthält auch viel Musik“, verspricht Chefdramaturg Vasco Boenisch.
Im Winter soll dann endlich die Premiere von Liesbeth Coltofs „Die unendliche Geschichte“ nach Michael Endes Roman nachgeholt werden – viele große und kleine Zuschauer warten sehnlichst darauf. Cathrin Rose, Leiterin des Jungen Schauspielhauses, ist es besonders wichtig, dass die Inszenierung auch Bastians Rückkehr aus Phantásien thematisiert. Denn wie heißt es im Roman so schön: „Es gibt Menschen, die können nie nach Phantásien kommen, und es gibt Menschen, die können es, aber sie bleiben für immer dort. Und dann gibt es noch einige, die gehen nach Phantásien und kehren wieder zurück. Und sie machen beide Welten gesund.“ – Die Pläne des Jungen Schauspielhauses mit seinem Theaterrevier werden übrigens in Kürze ausführlicher im Lokalkompass vorgestellt.
Der Tatendrang im Ehrenfeld ist groß und das Schauspielhaus plant für die erste Hälfte der Theatersaison noch viele weitere Projekte. Auch über die zweite Spielzeithälfte ist schon einiges bekannt: Lies Pauwels und Selen Kara, beide an der Königsallee keine Unbekannten, werden neue Arbeiten präsentieren. Aber wie heißt es bei Michael Ende so schön: „Das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.“

Zum Weiterlesen
- Mehr Infos gibt es auf: schauspielhausbochum.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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