Männer wie sie sind
Ungewöhnlicher Testosteronschub in ungewöhnlicher Athmosphäre

Testosteronschub
Vor langer, langer Zeit, aber noch in diesem Jahrzehnt, begab man sich zum Einkaufen in die Innenstadt. Man, das waren meine Tochter, Walter und ich. Nun haben es Frauen ja nun mal so an sich, dass Schuhgeschäfte durchaus einen gewissen Reiz für sie haben, um nicht zu sagen, einen sehr unwiderstehlichen.
Wir begaben uns also in solch ein Etablissement. Doch wie das Schicksal so wollte, fand ich keine passenden Schuhe. Aber Handtaschen. Jede Menge Handtaschen präsentierten sich am Eingang auf einem Gestell.
Welche sollte ich nehmen? Stand mir die eine – oder die andere?
Ich konnte mich nicht so recht entscheiden und gab Walter erst mal die eine in die Hand, die er sich an die Schulter hängte. Natürlich wählte ich die andere und ging, um zu bezahlen.
Da betrat eine Dame den Laden, Dame ist zu wenig gesagt, eine Ausgeburt von Schönheit mit langen blonden Haaren, einer Figur eines Mannequins, ein wirklich vollkommenes Weiberwesen.
Walters Augen quollen über.
Meine Tochter und ich, nach Bezahlung, keineswegs von der Schönheit angetan, begaben uns zur Tür, als Walter – BONG – völlig verstört gegen die Glasscheibe rannte in dem ihn plötzlich plötzlich überfallenden  Testosteronschub.
Irgendwie kriegten wir ihn da heraus und setzten unseren Weg durch die Stadt fort. Mit einem Male rief meine Tochter:- „ Walter – was hast DU denn da an der Schulter?
Die zweite Tasche baumelte fröhlich an seiner Seite, ganz wie für ihn geschaffen. Natürlich nicht bezahlt! Denn das hatte der Jäger in der Eile ja vergessen, oder auch gar nicht beabsichtigt.
Und nun?
Man konnte unmöglich die Tasche wieder zurückbringen, denn dann – hätte man im Geschäft  angenommen, wir hätten sie gestohlen. Wir befanden uns in einem mittelgroßen Dilemma.
Kurzer Sinn:
Wir behielten die zweite Tasche, steckten sie in die Tüte zu der anderen. Ich muss sagen, sie gefiel mir überhaupt nicht. Sie hatte so etwas Anrüchiges an sich
Walter hatte übrigens keine Beule gekriegt, ich meine am Kopf, ich meine von der Glastür. So war  dieser Einkaufstag doch alles in allem eigentlich ganz prächtig verlaufen.

Autor:

Ingrid Dressel aus Bochum

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