Uli Auffermann: Unsere Kindheit in Bochum
Egal ob Uli Auffermann die Seele bedeutender Bergsteiger-Legenden beschreibt: da mein Vater auch Bergmann war , kann ich alles so nachempfinden , Die wunderbare Elfringhauser Schweiz oder das Wesen seiner Heimatstadt Bochum beschreibt Uli Auffermann einfach prima . Seine Texte haben so vieles gemeinsam , da spürt man sofort das Gefühl dabei zu sein und wird in alte Zeiten zurück gebracht . Es läuft sofort ein Film ab , so ist es mir ergangen .
Einfach toll , sich in der Jugend und somit in die Vergangenheit zurückversetzen .
Uli Auffermann versteht es, mit Worten und tollen liebevoll ausgewählten
Fotos die vergangene Zeit schnell wieder zum Leben zu erwecken.
Ich habe sein Buch mit Begeisterung gelesen und es mit sehr viel Freude gelesen .
Wie er die alten Zigaretten Marken der Jungen beschreibt , Rote Hand , Eckstein oder Overstolz . Auch ich habe in der Halbzeit unserer Pöhlerei ganz cool eine gepafft .
Ich weiß noch , mein Vater hat Juno geraucht .
Auch wie er das mit der Arbeit zu Hause beschreibt , ja das habe ich alles auch so erlebt .
Ich kam aus der Schule , dann sagte mein Vater zu mir , es liegen 20 Zentner Kohlen
auf der Strasse die müssen in den Keller . Endlich war ich den Tag fertig geworden .
Hab mich schon gefreut , wollte mit de Kumpeln Fußball spielen .
Was war , ich komme aus der Schule nach Hause , da lagen Berge von Holz , da hier es nur Fußball spielen is nich , erst Holz hacken .
War schon eine harte Zeit .
Um alles anzusprechem was in diesem Buch gefällt , da könnte ich ein eigenhändiges Buch schreiben mit meinen Erlebnissen .
Hier eine Geschichte von mir:
Was mußte man nicht alles machen , um in die Jungenbande aufgenommen zu werden . Mutproben der verschiedenen Stufen . Es gab eine Bahnstrecke von der Zeche Friedlicher Nachbar , die führte auch durch einen Tunnel unter die B 51 . Durch den Tunnel gehen , der machte einen Bogen , d.h. in der Mitte war es stockdunkel . Als Zeichen , das man auch durch war , von der anderen Seite ein Zweig von den Bäumen mitbringen . Dieses war Stufe 1 .
Stufe 2 : In der Mitte des Tunnels sein wenn die Dampflok durchfuhr. Unheimlich laut und man war so schwarz wie ein Schornsteinfeger .
Stufe 3 : Auf den Zug springen und durch den Tunnel mitfahren .
Dann war man aufgenommen !
Einem Schulkollegen ist etwas Schlimmes passiert , beim Abspringen ist er unter den Zug gekommen , ein Bein wurde ihm abgetrennt .
Da war es aus mit den Mutproben !
Wer in Bochum zur Schule gegangen ist, war mit bestimmt auch mal im Schullandheim Valbert . Da war immer etwas los .
Ebenso spannend fand ich die eingestreuten, gut recherchierten Fakten zur Stadt, die ihre einstige Bedeutung spiegeln. Es war schön, diese Dinge, für man in der Jugend keine Augen hat, nochmals anschauen zu können , einfach so Revue passieren lassen .
Tante Emma-Läden, Holzrutsche und Bimbo-Box
Uli Auffermann beschreibt die Wohn- und Lebensverhältnisse seiner Zechensiedlung in Werne, erzählt von Schulen, von Tante-Emma-Läden, vom Sommer im Freibad und vom Spielen auf der Straße.
Natürlich dürfen auch hier die Äffchen der "Bimbo-Box" bei Kortum nicht fehlen oder die berühmte Holzrutsche im Schuhhaus Lötte. Die Fotos zeigen das alles.
Die Welt war noch eine heile Welt , damals kam man noch für 50 Pfennig ins Kino in die Vormittags-Kindervorstellung, und sonntags an der Ruhr, einfach toll, das war wie Urlaub; denn so richtigen Urlaub konnten sich die Leute nicht leisten . Wie es sich für einen Bochumer Jungen gehört, entdeckte der heranwachsende Uli die Liebe zum VfL: Der Gang ins Stadion am Wochenende war jedesmal der Höhepunkt.
Ich könnte noch so vieles beschreiben , aber das würde den Rahmen sprengen. Ein Bochumer sollte sich das Buch zulegen und gaaaaanz in Ruhe lesen und genießen!
Autor:Peter Jablowski aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.