Tote und lebende Dichter auf der großen Bühne

Poetry Slams sind mittlerweile hinlänglich bekannt: Dichter treten mit ihren selbstgeschriebenen Werken vor einem Publikum gegeneinander an, und per Applaus oder Abstimmung wird entschieden, welcher Poet sich die Slammer-Krone aufsetzen darf.
In Bochum gibt es regelmäßig eine Variation des Schlagabtausches der Dichter, den „Dead or Alive Slam“ im Schauspielhaus. Moderator Sebastian 23 gab dem Stadtspiegel Bochum einen Blick hinter die Kulissen und gleichzeitig einen Ausblick auf den bevorstehenden Slam im Mai.

„Die Idee des Dead or Alive Slams stammt ursprünglich aus München. Wir haben den ersten Slam dieser Art im Mai 2011 auf die Schauspielhausbühne in Bochum gebracht“, erinnert sich Sebastian 23 an die Anfänge zurück. Damals kamen rund 600 Zuschauer, die den toten und lebenden Dichtern lauschten.

Dead or Alive Slam wurde erhört

„Nach dem Intendantenwechsel in Bochum, wurde ich von Anselm Weber „erhört“. So können wir regelmäßig einen Slam auf die Beine stellen, der echten Showcharakter hat“, freut sich der Moderator.
Von Anfang an mit dabei ist DJ Nachtfalke, der die Slammer musikalisch ankündigt. „Außerdem gibt es zu jedem Slam ein eigenes Motto: „Wir hatten schon Piraten auf der Bühne, sind in die Unterwasserwelt abgetaucht und waren in einem Retro-Computerspiel unterwegs“, beschreibt der seit 2004 in Bochum lebende Slammer, Moderator und Autor. Das Motto für die nächste Show ist allerdings noch nicht bekannt.

Interpretationen vom Schauspieler-Quartett

Immer gleich bleibt die Anzahl der Künstler: So interpretieren jeweils vier Schauspieler des Bochumer Ensembles Verse und Reime von den verstorbenen Helden der Dichtkunst. Dabei werden die Charaktere durch die Protagonisten sehr ausdrucksstark wiederbelebt.
Auf der Seite der lebenden Dichter gehen ebenfalls vier Slammer ins Rennen, die von Sebastian 23 eingeladen werden: „Am 29. Mai darf sich das Publikum ab 19 Uhr auf den aktuellen bayerischern Poetry Slam-Meister Max Kemmel freuen. Außerdem treten Jule Weber, Jugendslam-Meisterin 2012, Till Reiners aus Berlin und Moritz Neumeier aus Hamburg auf.“
Während des Dead or Alive Slams haben die Zuschauer eine wichtige Rolle: Sieben von ihnen bekommen eine Punktetafel, mit der sie nach jedem vorgetragenen Gedicht eine Wertung abgeben dürfen.
In der Endrunde stimmt dann das gesamte Publikum per Applaus ab. „Wir haben hinter der Bühne ein Applausometer. Also kann sich jeder Zuschauer sicher sein, dass der Endstand korrekt ist“, erklärt Sebastian 23 die finale Entscheidung.

Slammen in der Stadt

Neben dem großen Dead or Alive Slam ist der Dichterwettstreit in Bochum allgegenwärtig. So gibt es am 19. März den Slam Elektro in der Rotunde. Dort werden ab 19 Uhr Texte und Musik in Einklang gebracht. Außerdem gibt es einen monatlichen Slam, ebenfalls in der Rotunde, an jedem ersten Sonntag im Monat. Der nächste findet am 6. April statt.

Karten für den Dead or Alive Slam gibt es auf www.ruhrticket.de oder unter Tel.: 0201/8046060.