Frank Patrick Steckel
Theaterland wird abgebrannt!

"Theaterland ist abgebrannt". Theater nur für eine kulturelle Elite des BIldungsbürgertums! vorhanden! (Die alten Griechen waren "die Kultur"!)!
Der vor kurzem verstorbene ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses Frank Patrick Steckel vertrat schon damals in Bochum diese These, die sich bewahrheitet hat, um den Zusammenhang von Theater und Gesellschaft zu rekonstruieren!
Trotz alledem war Steckel nicht bereit, dem jeweiligen Publikumsgeschmack hinterher zu laufen!
Das war 1986! Politisch gesehen war Steckel ein Linker! Die rote Fahne wehte auf dem Dach des Bochumer Theaters!
Die Frage ist auch heute- wie Steckel sie stellte: Was haben die Menschen mit dem Theater zu tun, besser: Was hat das Theater mit ihnen zu tun? Wenn ein Arbeitsloser nicht ins Theater geht, ist das Theater dann berechtigt, ihn zu vergessen?
 Dazu Steckel: "Das Bürgertum versagt hier nicht nur als Publikum, sondern vor allem die Funktionselite in der Gesellschaft. Es hält es nicht mehr für nötig, eine Art von sozialer Gesamtverantwortung zu übenehmen." "Dadurch entsteht eine kulturelle Agonie"!
Diese Agonie, dieses Desinteresse - kann ich persönlich an einem alltäglichen Beispiel erläutern:
Als ich mal nachmittags mit einer Schauspielerin reden wollte, die in der Kantine saß, von außen einsehbar, konnte ich nur durch die Glasscheibe der Tür kurz mit ihr kommunizieren, denn die Tür war verschlossen!
Alles hermetisch abgeriegelt zur Außenwelt! Drinnen sitzen die Theaterleute unter sich. Und zur Premiere kommen immer dieselben "Bravo"-Rufer!
Was Steckel eigentlich sagen wollte, sah man am Beispiel des ehemaligen Schiller-Theaters in Berlin: Zur Premiere des Gorkis Stücks. "Nachtasyl" erhielten Obdachlose eine Freikarte!
Diese waren nach der Premiere gerührt und weinten!
Damit war der Widerspruch zwischen "Gesellschaft" und "Theater für 3 Stunden aufgehoben!

Autor:

Harald Martens aus Bochum

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