TBS1-Schülerfirma RCA wird Genossenschaft
Am 10.12.2014 wurde die Schülerfirma RuhrChemAlytic der Chemieabteilung zu einer Genossenschaft. Anlässlich der Gründungsfeier trafen sich am Mittwochabend mehr als 100 Gäste, um die Arbeit und das ehrenamtliche Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler gebührend zu würdigen. Zu den Gästen gehörten neben Schülern und Lehrern bekannte Personen des öffentlichen Lebens.
Am 10.12.2014 wurde die Schülerfirma RuhrChemAlytic der Chemieabteilung zu einer Genossenschaft. Anlässlich der Gründungsfeier trafen sich am Mittwochabend mehr als 100 Gäste, um die Arbeit und das ehrenamtliche Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler gebührend zu würdigen. Zu den Gästen gehörten neben Schülern und Lehrern bekannte Personen des öffentlichen Lebens.
Durch das Programm der Gründungsfeier führte Dirk Kannacher, seines Zeichens Bereichsleiter des Privat- und Geschäftskundengeschäfts der GLS-Bank. Die GLS-Bank ist Vertragspartner der Schülergenossenschaft und war im Gründungsprozess unverzichtbare Hilfe. Dirk Kannacher betonte in seiner Ansprache, wie positiv er den Grundgedanken einer basisdemokratischen Genossenschaft finde, durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb, seine Mitglieder sozial und wirtschaftlich zu fördern. Dies entspreche eben nicht der bei Aktiengesellschaften vorherrschenden Maxime, mit geringstem Aufwand den größtmöglichen Ertrag zu erzielen.
Dr. Ingo Tausendfreund, der zusammen mit Birgit van den Berg federführend für die unterstützende Begleitung der Arbeit der Schülerfirma und deren Gründung vor ca. 10 Jahren war und ist, schloss sich den Danksagungen seines Vorredners an. Er berichtete zudem von erfolgreich gelösten Schwierigkeiten bei der Ausbildung Chemisch-technischer Assistenten, die vor allem bei der Versorgung der Labore mit modernen und teuren Analysegeräten bestehen. Ohne die Hilfe kooperierender Betriebe wäre die heute zur Verfügung stehende Laborausstattung nicht möglich. Daher bedankte sich Dr. Tausendfreund bei den Betrieben, die die RCA im Laufe der Zeit unterstützt haben.
Es folgten Festreden prominenter Gäste, die es sich nicht nehmen ließen, das Engagement der Schülerinnen und Schüler zu loben. So betonte Thomas Eiskirch, Vorsitzender der SPD Bochum und Mitglied des Landtags NRW, die Verbindung zwischen dem sozialen Gedanken bei Genossenschaften und dem der SPD. Zudem kündigte er an, das Genossenschaftsmodell im Land weiter stärken zu wollen. So werde der künftige Landeshaushalt ein Budget zur Unterstützung von Genossenschaften bereitstellen.
Anschließend sprach Michael Townsend, Stadtdirektor und Dezernent für Kultur, Bildung und Wissenschaft der Stadt Bochum. Dieser fühlt sich aufgrund seiner eigenen Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten mit den Schülerinnen und Schülern der TBS1 verbunden. Er lobte den Unternehmergeist der Jugendlichen und gab ihnen den Rat, ihre Grundhaltung auch gegen Widerstände zu bewahren und ihre erworbenen Kompetenzen auszubauen.
Sichtlich stolz auf seine Schülerinnen und Schüler bezeichnete Schulleiter Peter Hille die Veranstaltung zu Beginn seiner Rede als „Sternstunde“. Er sprach die Bildungsziele eines Berufskollegs an, zu denen die Vermittlung einer umfassenden beruflichen, gesellschaftlichen und personalen Handlungskompetenz als Vorbereitung auf ein lebenslanges Lernen gehöre, und hob dann hervor, wie gut eine Schülergenossenschaft zur Umsetzung dieser Ziele geeignet sei. Nach einer Danksagung an die GLS-Bank und die Stiftung ‚Partner für Schule‘ für die soziale und finanzielle Hilfe würdigte Peter Hille nochmals ausdrücklich das Engagement der Schülerinnen und Schüler, die sich außerhalb der Unterrichtszeit ehrenamtlich einbringen und die TBS1 in der Region vorbildlich repräsentieren.
Volker Beckmann hielt die letzte der Festreden. Er sprach als Vertreter der Stiftung „Partner für Schule“ und hob die Einzigartigkeit der Schülerfirma RCA in NRW hervor, die dieser aufgrund ihrer chemietechnischen Ausrichtung zukomme. Er vertraue zudem darauf, dass die RCA keine „Eintagsfliege“ sei, da sie „finanziell und sozial nachhaltig“ arbeite. Diese „soziale Nachhaltigkeit“ ist verankert in der Notwendigkeit der Schülerfirma, häufig wechselndes Personal zu beschäftigen, denn die Mitarbeiter sind ja Schüler, die die Schule und damit die Schülerfirma nach erfolgreichem Erreichen ihres Abschlusses verlassen. Das tun sie aber nicht, ohne vorher ihr Wissen weiterzugeben und die nachrückenden Schülergenerationen in die Lage zu versetzen, die Firma - jetzt natürlich Genossenschaft – erfolgreich weiterzuführen.
Den Abschluss der Reden und Präsentationen bildeten dann natürlich die wichtigsten Akteure des Abends: die Schülerinnen und Schüler der TBS1, die die Schülerfirma und zukünftig die Schülergenossenschaft mit Leben erfüllen. Ehemalige und Aktive berichteten von ihren Tätigkeiten und Erfahrungen in der Firma und den Kompetenzen, die sie dort erworben haben. „Ohne die positiven Erfahrungen in der RCA hätte ich mich wahrscheinlich nicht für ein Studium in analytischer Chemie entschieden.“, erklärt Maikel Haferkamp den Gästen. Bernhard Glittenberg berichtet: „Ich habe in der RCA gelernt, komplexe chemische Vorgänge einem Kunden so zu erklären, dass er als Laie diese versteht. Von dieser Kompetenz profitiere ich in meinem beruflichen Alltag noch heute.“ Den jungen Menschen der Schülergenossenschaft sieht man ihre Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik noch immer an.
Alle an der RCA beteiligten Schüler waren sichtbar stolz auf ihre Firma und konnten den anwesenden Gästen durch ihr kompetentes und sympathisches Auftreten eindrucksvoll verdeutlichen, wie sinnvoll und erfolgreich die Schülerfirma im Hinblick auf den Erwerb beruflicher, gesellschaftlicher und personaler Kompetenzen ist.
Zum Ausklang genossen die Gäste Häppchen und Fiege-Bier, das die Fiege-Brauerei als Kunde der RCA gerne zur Verfügung gestellt hat.
Wir Lehrer der TBS1 wünschen der Schülergenossenschaft RCA nach der beeindruckenden Gründungsfeier ein erfolgreiches und nachhaltiges Arbeiten.
Glück auf!
Autor:Martin Frenzel aus Bochum |
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