Raum für Kreative in Bochum
„Tapetenwechsel“ erhält eigenes Ladenlokal

Das Ladenlokal zum Projekt „Kulturraum für Kreative – Tapetenwechsel“. | Foto: Bochum Marketing, Andreas Molatta
  • Das Ladenlokal zum Projekt „Kulturraum für Kreative – Tapetenwechsel“.
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Das Projekt „Kulturraum für Kreative – Tapetenwechsel“ sorgt seit Herbst 2018 dafür, dass Leerstände in der Innenstadt sinnvoll genutzt werden und Kreative die Chance bekommen, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Jetzt wurde an der Kortumstraße 120, Ecke Brückstraße, bis Ende 2023 ein festes Ladenlokal angemietet, in dem Ideen umgesetzt werden können. Die ersten Termine stehen schon fest. Vom 20. bis 23. Oktober findet das ZeitZeug_Festival statt, anschließend ziehen die Festivalmacher von „Weine vor Freude“ ein und im Dezember der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Bochum, der selbst hergestellte Dinge für die Vorweihnachtszeit anbietet.

Der „Kulturraum für Kreative“ ist eine von 50 Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030, durch die Bochum noch lebens- und liebenswerter werden soll. Bochum Marketing organisiert und vermarktet das Leerstandsmanagement im Zuge des „Tapetenwechsels“, schafft Möglichkeitsräume, spürt geeignete Objekte auf, vermittelt Kontakte, öffnet Türen, berät die Eigentümer und begleitet die Kulturräume. Lange Zeit war die KulturUhle ein fester Ort, an dem sich Kreative regelmäßig und flexibel ausleben konnten. Nach dem Abriss füllt das neue Tapetenwechsel-Ladenlokal diese Lücke. Geeignet sind Projekte und Initiativen, die relevant für die Innenstadt sind. Alle Informationen zum „Kulturraum für Kreative“ unter www.tapetenwechsel-bochum.de und www.bochum.de/bochum-strategie. Weitere Projektbeteiligte sind das Kulturbüro der Stadt Bochum, Verantwortliche kultureller Institutionen, die Bochum Wirtschaftsentwicklung, das Amt für Stadtplanung und Wohnen, Start-ups, die freie Szene, das Netzwerk UniverCity Bochum sowie Immobilienbesitzer.


ZeitZeug_Festival


Das ZeitZeug_Festival feiert ab dem 20. Oktober sein 20. Jubiläum. Auf dem studentisch organisierten Festival sind Formate und Arbeiten versammelt, die ganz eigene Fragen und Zugänge zum Thema „Zeit“ präsentieren: von Langeweile über Arbeitszeit, diskursive Endlosschleifen und neuen Arten von Messungen, bis hin zum persönlichen Erinnern. Auf die Besucher warten an sieben verschiedenen Spielorten Performances, Künstlergespräche, eine Ausstellung und zwei installative Performances von Nachwuchskünstlern aus Bochum, Essen, Hildesheim, Frankfurt, Bayreuth, Berlin und Wien. Das Festivalbüro befindet sich im Ladenlokal des „Tapetenwechsels“ und wird in Anlehnung an Michael Endes Roman „Momo“ zum Nirgendhaus, wo außerdem eine Ausstellung der Künstler Alanna Dongowski, Käthe Löffelmann und Miguel Ángel Castillo Archundia wartet.

Das Festival wird am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Blue Square offiziell eröffnet, zuvor um 19 Uhr hält bereits Marie Küsters einen Vortrag über die destruktive Kraft von Zeit. Tags darauf herrscht ab 12 Uhr im Kortumhäuschen am Rande des Stadtparks, in den Kunsthallen Rottstraße und im Nirgendhaus Betrieb. Ab 17 Uhr wird die Oval Office Bar ebenfalls Ort des Geschehens. Auch am Samstag geht’s ab 12 Uhr los, als Spielorte stoßen das Zeitmaul Theater (17 Uhr) und das Schaubüdchen hinzu (20 Uhr). Zum Abschluss gibt es am Sonntag nochmal volles Programm. Eine Übersicht ist im Netz zu finden unter www.zeitzeug.net. Tickets gibt es gegen Barzahlung vor Ort an der Abendkasse oder per Reservierung an reservierung.zeitzeug@gmail.com.

Weine vor Freude

Ab der kommenden Woche zieht Weine vor Freude in die Räumlichkeiten an der Kortumstraße 120, Ecke Brückstraße, ein. Die Initiative hat es zum Ziel, das Thema Wein im Ruhrgebiet zugänglicher zu machen und den Bezug dazu mit verschiedenen modernen Veranstaltungen zu verstärken – wie der Weinerlebniswelt, die ein weiterer Halt auf dem Weg sein soll, das Kulturgut Wein und den Weinbau näher an die Menschen der Region zu bringen. Es wird verschiedene Stationen geben, an denen die Besucher das Thema mit allen Sinnen erfahren können, wie beispielsweise durch Blindverkostungen oder das Erraten von Gerüchen typischer Weinaromen. Begleitet wird das Projekt von Veranstaltungen, in denen sich Winzer vorstellen und Kostproben mitbringen. Anmeldung und Infos im Netz unter www.weine-vor-freude.de.

Alles selbst gemacht

Zur Vorweihnachtszeit übernimmt der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Bochum das Ladenlokal des Tapetenwechsels. Die dort angebotenen Produkte sind alle selbst gemachte Unikate, nachhaltig und preislich erschwinglich. Schon Anfang 2022 hatte der Sozialpsychiatrische Dienst am Dr.-Ruer-Platz ein vorübergehendes Ladenlokal im Rahmen des Tapetenwechsels bekommen und mit seinen Waren die Bochumer begeistert – viele Dinge waren schnell ausverkauft.

Der Sozialpsychiatrische Dienst am Westring bietet mit „Die Chance“ ein Angebot für erwerbslose und psychisch belastete Menschen, durch eine Arbeitsgelegenheit neues Selbstwertgefühl zu erhalten und sich wieder ins gesellschaftliche Leben einzugliedern. Dabei entstehen unter anderem in der betriebseigenen Holzwerkstatt, einem Malerbereich sowie in der Näh- und Kreativwerkstatt viele Dinge, die nun der Öffentlichkeit zum Verkauf angeboten werden. Jedes Produkt geht vorher durch eine Qualitätskontrolle. Der Erlös kommt komplett dem Projekt „Die Chance“ zugute, das damit wieder neue Materialien anschafft.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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