Theater ohne Mittel mit neuem Stück
Statement zur Gleichbehandlung

Das Theater ohne Mittel zeigt am Wochenende seine neue Premiere, ein Stück über eine Menschwerdung wie auch ein Statement zur Geschlechtergleichbehandlung. | Foto: Urban Ruths
  • Das Theater ohne Mittel zeigt am Wochenende seine neue Premiere, ein Stück über eine Menschwerdung wie auch ein Statement zur Geschlechtergleichbehandlung.
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Das ToM - das Theater ohne Mittel, lädt am Samstag, 17. September, zur Premiere von "Woyzeck, dekonstruiert. Im Thealozzi, Pestalozzistraße 21, zeigt die Projektgruppe um Rico Großer ihre Vision des Büchner-Stoffes.

Marie ist ihrem dem Wahnsinn verfallenen Mann Franz Woyzeck entkommen. Und das gerade noch rechtzeitig, dachte er doch, sie getötet zu haben. Verletzt und am Ende ihrer Kräfte findet sie sich mit ihrem kleinen Sohn Christian alsbald auf einer kleinen Lichtung in einem nahegelegenen Wald wieder. Während sie ihre jüngste Vergangenheit Revue passieren lässt und gleichzeitig versucht, wieder Herrin über sich selbst zu werden, nimmt sie immer häufiger merkwürdige Absonderlichkeiten wahr, kleine Details, welche sie an ihrer eigenen geistigen Gesundheit zweifeln lassen. Oder ist die Stimme in ihrem Kopf doch nicht nur eingebildet?

Gleichbehandlung der Geschlechter

Das fünfköpfige Team greift in seiner Inszenierung die eigene Misskonstellation auf, mit einer überwiegend männlichen Gruppe ein Stück aus weiblicher Perspektive zu inszenieren. „Auch in unserer Zeit ist die Diskrepanz in Bezug auf die Gleichstellung von Mann und Frau (Stichwort Lohngefälle) noch vorzufinden, welche hier exemplarisch auf die Figur Marie und die sie umgebenden Männer (Woyzeck, Tambourmajor, der sie sprechende Schauspieler, der sie führende Regisseur) angewandt wird“, so Großer. Diese Situation diente ihm als Ausgangspunkt zur Gestaltung dieses mehr oder weniger Ein-Personen-Stücks.

Dekonstruktion durch Marie selbst

Bald schon erwuchs daraus ein Gedankenexperiment über Macht- und Abhängigkeitsgefüge im Allgemeinen wie im Persönlichen und führte in der Konsequenz zur Dekonstruktion des Stückes durch die Figur Marie selbst. Was bedeutet Freiheit? Und ist diese überhaupt zu erreichen? Und wie stellt man den Ausbruch aus dem theatralen Kontext innerhalb eines theatralen Kontextes dar?

Die Inszenierung feiert ihre Premiere am Samstag, 17. September um 20 Uhr. Eine weitere Aufführung ist am Sonntag, 18. September,  um 17 Uhr geplant. Weitere Aufführungen an anderen Bühnen sind in Planung.  Eine Reservierung unter: reservierung@tom-theater.de ist erwünscht.

Autor:

Patricia Porwol aus Bochum

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