Salonfestival in Bochum: Musik zu Gast in ganz besonderen Häusern unserer Stadt
„Seit ich Musik höre, weiß ich, daß ich unsterblich bin. Wieso? Musik ist die Sprache der Seele. Und die wird man nie müde.“ Was sich einst dem deutschen Dichter Peter Hille offenbarte, werden Besucher des diesjährigen Salonfestivals ganz sicher spüren.
Es ist gleich im dreifachen Sinne „besonders“, das Salonfestival, das vom 4. bis zum 9. November Bochum zum Klingen bringt: besondere Musik an besondere Orten mit besonderen Gastgebern. Ein Dreiklang, der dafür sorgt, „dass vom ersten Moment ein großer Zauber in der Luft liegt“, wie Festivalleiterin Katja Leistenschneider betont.
„Kunst und Kultur sind wie Essen und Trinken – Nahrung für die Seele. Deshalb passt diese Konzept hervorragend zu uns“, ergänzt Christiane Blanke, Veranstaltungsmanagerin der GLS Bank, die in diesem Jahr erstmalig das deutschlandweit in mehreren Städten stattfindende Salonfestival unterstützt.
In Bochum öffnen sich an den sechs Abenden Türen, die ansonsten eher verschlossen bleiben. Das Publikum erlebt Musik über den Dächern der Stadt, im Atelier, Proberaum, Techniklager, inmitten von Teppichen, an Orten der Industriekultur oder schlichtweg im Wohnzimmer von Privatleuten. Klein, fein und schön – mit Musikern, die, so Katja Leistenschneider, „auch allesamt die ganz großen Bühnen können“, bei diesem Festival aber gerade einmal vor 40 bis 200 Zuschauern spielen.
Erlebbare Musik
Musik wird erlebbar gemacht, wo gelebt wird, mit persönlichen Begegnungen in einem ganz persönlichen Raum, denn einzigartig sind beim Salonfestival nicht nur Musik und Orte sondern auch die Gastgeber, die den Gästen Einblicke in ihr ganz persönliches Umfeld erlauben. „Die Gastgeber geben sich unglaublich viel Mühe und sorgen für ein zauberhaftes Ambiente“, so die Festivalleiterin, die gemeinsam mit der Programmleitung die Künstler auf die jeweiligen Gastgeber abstimmt. „So lange, bis es passt!“
Mix musikalischer Genres
Herausgekommen ist dabei wieder ein grandioser Mix an musikalischen Genres. Ob Gypsy im Stiepeler Wohnzimmer, Tango aus dem Altsaxophon in Wiemelhausen; junger Motown aus den Londoner Clubs, Hammond-Orgel, Experimentelles, Rock mit Janis-Joplin-Stimme, Gesang und Gitarre, Flötentöne oder Balkan-Musik. Und auch wenn Katja Leistenschneider findet, dass es eine Katastrophe ist, sagen zu müssen, was das Highlight ist, ein Konzert treibt ihr dann doch direkt die Gänsehaut auf den Körper: Wenn Voices of Ashkenaz am 9. November, dem Tag der Reichskristallnacht im Gebetsraum der Synagoge lebendiges jüdisches Leben und Musik auf den Spuren der gemeinsamen Wurzeln im jiddischen und deutschen Liedgut präsentieren.
„Man sollte wohl einfach vom 4. bis zum 9. November alle Abende freihalten und dann das Festivalgefühl genießen. Auf diesem Niveau ist das wohl ein kluger Schachzug“, so Katja Leistenschneider, die gleich noch eine kleine Liebeserklärung an Bochum hinterherschickt: „Schon eine coole Stadt, in der sich so ein Festival wirklich schnell etabliert!“
Hier geht es zum Programm
Weitere Informationen und Tickets gibt es unter: www.salonfestival.de
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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