Ruhrtriennale 2017 gestartet - das Festivaldorf lädt zum letzten Mal ein

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Die Ruhrtriennale 2017 hat begonnen. Es ist das dritte und somit letzte Jahr unter der Intendanz von Johan Simons. Bis zum 30.September 2017 werden rund 135 Veranstaltungen bei 40 Produktionen, davon 28 Eigen- und Koproduktionen, 22 Uraufführungen und Neuinszenierungen sowie Deutschlandpremieren und Installationen in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes gezeigt.

Dabei sind Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr. Das Besondere an der Ruhrtriennale ist, dass die Aufführungen nicht in den üblichen Spielstätten wie Theater oder Oper stattfinden, sondern in den ehemaligen und nun neu genutzten Industriehallen und Zechen. Die Spielorte sind somit mindestens so spektakulär wie die Inszenierungen. Das macht das Festival auch für Künstler interessant. In diesem Jahr sind mehr als 700 Künstler aus rund 30 Ländern mit dabei. Die Sparten sind vielfältig: Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Konzerte und Installationen können besucht werden. Jedes Jahr wird zur feierlichen Eröffnung der Ruhrtriennale eine Festspielrede gehalten. In diesem Jahr war die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller geladen. Ihre Festspielrede mit dem Titel "Ein Ausweg nach innen" war dann auch eher eine Lesung als eine Rede.

"The Good, the Bad and the Ugly" - zum letzten Mal
Auch in dieser Spielzeit ist das ungewöhnliche Festivaldorf "The Good, the Bad and the Ugly" des niederländischen Künstlers Joep van Lieshout (Atelier van Lieshout) auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle in Bochum aufgebaut - zum letzten Mal.
Mit Ende der Intendanz von Johan Simons endet auch dieses Angebot an die Festivalbesucher. In der Mitte des Festivaldorfes steht das "Refektorium", dort gibt es zum Finale ein vielfältiges Angebot an kostenlosen Veranstaltungen wie Lesungen, Musik, Filme, Audio-Walks, Gespräche und Partys.
Ein Blick in die Veranstaltungsliste lohnt sich.

"The End of Everything" - das Ende von allem
Wer das Festivaldorf aus den letzten zwei Jahren kennt, wird einige Installationen als "alte Bekannte" wiedersehen. Joep van Lieshout hat aber auch neue Installationen aufgebaut, die unter dem Thema "The End of Everything" - das Ende von allem stehen. Es sind raue, industrielle Werke und großformatige Maschinen. Den Arbeiten liegt die Idee zugrunde, dass alles in großem Maßstab zerstört werden muss, um Platz für einen kreativen Neuanfang zu schaffen. So stehen das Walzen und Schreddern, Hämmern und Pressen der Großinstallation "Bronco" ebenso für Destruktion wie auch für Konstruktion und Neubeginn. "Ich möchte zerstören und erneuern, von Neuem beginnen mit allem, was gut ist - ich möchte recyceln", sagt Joep van Lieshout.

"EUROPA" leuchtet - an der Giebelwand
Unter dem Leitmotiv "Seid Umschlungen" hat das Festival über drei Jahre in vielen Veranstaltungen auch Themen zu Europa verhandelt. Während der aktuellen Ruhrtriennale 2017 leuchtet der Schriftzug "EUROPA" aus 33 Neonröhren am Westgiebel der Jahrhunderthalle Bochum und lädt zum Nachdenken und Diskutieren zu Europa ein.
Der Schriftzug wurde 2016 durch ein Crowdfunding von moreplatz/ Caro Baumann und Johannes Schele initiiert und war zuvor anlässlich des 60. Jahrestages der EU-Gründung an der Königgalerie / St. Agnes in Berlin und anschließend am Bühnenturm der Komischen Oper Berlin installiert.

Umfassende Infos zur Ruhrtriennale 2017 unter www.ruhrtriennale.de

The Good, the Bad and the Ugly - das Festivaldorf der Ruhrtriennale 2017
Seid Umschlungen - Kommt vorbei- Der Eintritt ist frei

Die Fotos entstanden bei der Vorstellung des Festivaldorfes bzw. bei der Eröffnung

Im Rahmen der Ruhrtriennale ist in der Mischanlage auf Zeche Zollverein die interessante Video-Installation "Truck Tracks Ruhr - The Compilation" zu sehen, hier geht´s zum Bericht.

Festivaldorf an der Jahrhunderthalle Bochum
An der Jahrhunderthalle 1
44793 Bochum