RUB-Studierende tauschen Hörsaal gegen Altenzentrum
„Schmökerstunde“ im Katharina-von-Bora-Haus
Die an der Ruhr-Universität erdachte erste „Schmökerstunde“ hat Bewohnerinnen des Katharina-von-Bora-Hauses erfreut. Das Altenzentrum am Bochumer Stadtpark profitierte vom Gemeinsinn der Studierenden.
Im Seminar „Theorie und Praxis des Projektmanagements“ des RUB-Optionalbereichs war die Idee entstanden, Sozialarbeiter und Pflegekräfte in Seniorenheimen zu entlasten und Studierende für das Thema Altenpflege zu sensibilisieren. Womit funktioniert das besser als mit schönen Geschichten? Das dachten sich die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und warben an der Uni und in der ganzen Stadt, um Menschen, die gerne vorlesen wollen.
Stella di Dino ist eine, die sich gemeldet hat. Eine gemütliche Runde von Seniorinnen trinkt Kaffee, isst Kuchen und schaut die Studentin erwartungsvoll an. Als sie ihre klare Stimme erhebt, die Zuhörerinnen behutsam in die Fantasiewelt eines Katers entführt, lauschen alle. Das hier ist keine Uni-Vorlesung, es soll gelacht werden, es gibt Zwischenfragen und Raum für Erinnerungen an Erlebtes. Bärbel Abrolat vom Sozialen Dienst des Katharina-von-Bora-Hauses bindet alle mit ein. Sie sagt: „Wir waren von der Initiative an der Uni begeistert und haben uns ohne Zögern dafür gemeldet.“
Zwei weitere Geschichten soll Stella di Dino vorlesen, bitten die Anwesenden. Quasi als Zugabe rezitiert sie noch ein aus der Grundschulzeit behaltenes Gedicht auf Platt. Dazwischen entwickeln sich lebhafte Unterhaltungen zwischen den insgesamt vier Studierenden und den Seniorinnen aus der Einrichtung der Diakonie Ruhr. Ob man heutzutage immer noch bemüht ist, einen Streit in der Partnerschaft vor dem Zubettgehen zu klären, will jemand wissen. Die jungen Menschen lächeln. „Meistens.“
Die „Schmökerstunde“ wird schließlich sogar etwas überzogen. Sie soll nicht die letzte bleiben.
Autor:Felix Ehlert aus Bochum |
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