Rekordbesuch im Planetarium - 2011 kamen mehr als 200.000 Besucher

Das Planetarium Bochum, ein Besuchermagnet. | Foto: privat
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Schon das ganze Jahr hatte es sich abgezeichnet: Das traditionsreiche Bochumer Planetarium war noch nie so erfolgreich wie 2011. Aber als die Besucherzahl mit der allerletzten Veranstaltung des Jahres, einem ausverkauften Live-Konzert am Abend des 30. Dezember feststand, bekam Prof. Susanne Hüttemeister, die Leiterin des Planetariums, doch weiche Knie. Mit dieser Show wurde eine Schallmauer durchbrochen. Einer der Konzertbesucher war der Gast Nummer 200.000 im Jahr 2011. Insgesamt, so ergab die Auswertung, kamen 200.233 Weltraumbegeisterte in die Kuppel an der Castroper Straße.

Verglichen mit dem bisher besucherstärksten Jahr, 2009, in dem das Planetarium 139.744 Besucher zählte, ist das eine Steigerung um mehr als 60.000 oder satte 43 Prozent.

Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen diesem großen Erfolg und der 2010 installierten neuen Technik, die ergänzend zum brillanten Sternenhimmel die Kuppel mit atemberaubenden Ansichten des dynamischen Universums füllt, sie buchstäblich zum „Kosmischen Schauspielhaus“ macht. Aber auch in den Jahren vor dem großen Umbau, der von Januar bis April 2010 stattfand und bei dem die Stadt Bochum mehr als drei Millionen Euro in ihr Planetarium investierte, zeigte der Trend der Besucherzahl schon nach oben.

Der Weg, ein außerordentlich vielfältiges Programm zu präsentieren, den das Planetarium schon seit einigen Jahren einschlägt, musste konsequent ausgebaut werden. Die neue Technik eröffnet für die Umsetzung dieses Konzepts Möglichkeiten

Nicht zu vergessen ist der Freundeskreis des Planetariums. Er ermöglichte die Gestaltung des Foyers des Planetariums durch die Einrichtung eines kleinen Cafés, in dem man einen Kaffee bekommen kann. Im Sommer hat sich die mit Tischen und Sonnenschirmen ausgestattete Terrasse vor dem Eingang des Planetariums als äußerst beliebt herausgestellt. Zu den Abendveranstaltungen am Freitag und Samstag wird im Foyer eine Bar eingerichtet, die vor und nach allen Veranstaltungen und in den Pausen bei Konzerten ein zeitgemäßes Ambiente und zusätzlichen Service bietet. So kann der Freundeskreis sogar zur Finanzierung von neuen Produktionen des Planetariums beitragen.

Der Bochumer Zuwachs ist unter den neun deutschen Großplanetarien ohne Beispiel. Bochum etabliert sich als die Nummer zwei der deutschen Planetariumslandschaft, nach Hamburg mit über 300.000 Besuchern, aber mit recht großem Abstand vor dem Planetarium Jena, dem ältesten Planetarium der Welt, das mit gut 130.000 Besuchern im Jahr 2011 die Nummer 3 war.

Die beliebteste Programmsparte ist eindeutig die Astronomieshow für erwachsene Besucher, bei dem der Weltraum und die Sterne im Mittelpunkt stehen. 41 Prozent aller Gäste wählten diese Shows, die überwiegend im Planetarium selbst produziert werden.

24 Prozent der Besucher kamen zu Kindershows. Dort wird Kindern und Familien auf informative und unterhaltsame Weise das All nähergebracht.

12 Prozent der Besucher entschieden sich für Musikshows, in denen die Gäste Musik der unterschiedlichsten Art unter dem Sternehimmel genießen, der in diesen Shows nicht erklärt wird. Die Auslastung ist bei diesen Shows, die naturgemäß vor allem am Abend und an Wochenenden zu sehen sind, besonders hoch, so dass dieses Segment im vergangenen Jahr weiter ausgebaut wurde.

Schulklassen, Kindergärten und Studentengruppen, die das Planetarium vor allem am Vormittag an Wochentagen besuchen, machten 16 Prozent aller Besucher aus. Schulen sind damit zwar eine nach wie vor sehr wichtige Zielgruppe, es wird aber deutlich, dass der bei weitem größte Teil der Besucher das Planetarium als wesentlichen Spielort der Bochumer Kultur wahrnimmt, und nicht als erweitertes Klassenzimmer.

Die restlichen sieben Prozent der Besucher verteilten sich auf eine Vielzahl von spannenden und ungewöhnlichen Veranstaltungsformen wie Live-Konzerte, Lesungen, Hörspiele, Vorträge und – seit Oktober 2011 – sogar Trauungen.

Die sehr erfolgreiche Einführung der RuhrTopCard im Bochumer Planetarium zeigt die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen, die die gesamte Region erreichen, denn zweifellos gehört das gesamte Revier zum Einzugsgebiet des Bochumer „Alleinstellungsmerkmals“ Planetarium. Gerade im Bereich Marketing gibt es noch ungenutztes Potenzial.

Auch in den nächsten Monaten erwarten die Besucher im Planetarium neue attraktive Programme: Unter anderem werden ab Anfang März im Bereich der Astronomieshows „Schwarze Löcher“ die Besucher ganz buchstäblich in ihren Bann ziehen. Kinder können auf eine „Magische Zeitreise“ in die Vergangenheit gehen, und Musikfreunde erleben Jean Michel Jarres legendäre Produktion „AERO“.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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