„Theater Traumbaum“ spielt für junge Zuschauer
Realität und Poesie
„Wir spielen ausschließlich eigene Stücke und die haben alle einen sozialkritischen Touch“, umreißt Birgit Iserloh das Profil des „Theater Traumbaum“, bei dem sie mit ihrem Partner Ralf Lambrecht „alles selbst macht“, wie sie betont. Auch in dieser Winterspielzeit werden viele heiße Eisen angepackt und für einige Vorstellungen gibt es derzeit auch noch Karten.
Am 25. Oktober wird die eigentlich schon für März geplante Premiere von „Märzstürme an der brennenden Ruhr“ gezeigt. Für ein Publikum ab 14 Jahren wird die Frage behandelt, „wie 1920 die Hakenkreuze ins Ruhrgebiet einzogen“, als der Kapp-Putsch die junge Demokratie gefährdete. Das Stück ist Teil der diesjährigen Anne-Frank-Kulturwochen. Karten gibt es leider nicht mehr.
Insgesamt 19 Stücke, die sich an alle Altersgruppen zwischen Vorschulkindern und jungen Erwachsenen richten, hat das freie Theater im Repertoire. „Wir greifen aktuelle Themen und Tabus auf“, erklärt Birgit Iserloh.
Bedingt auch durch das in der Corona-Krise stark eingeschränkte Kartenkontingent, sind einige Vorstellungen in der Winterspielzeit bereits ausverkauft. Wer eine der Familienvorstellungen, die in aller Regel sonntags stattfinden, besuchen möchte, sollte sich also sputen, um beispielsweise im November „Mobfer-f“ zu erleben. Das Stück für Theaterfans ab neun oder zehn Jahren behandelt Mobbing unter Schülern aus der Opferperspektive.
Armut und Obdachlosigkeit
„Herr Niemand und Frau Anderswo“ greift die Themen Armut und Obdachlosigkeit auf und ist für Zuschauer ab sechs Jahren gedacht. „Wir fordern unser Publikum, bieten aber auch Unterhaltung. Der Humor kommt nicht zu kurz und wir agieren sehr körperlich“, formuliert Birgit Iserloh den Anspruch des Theaters. Und natürlich wird bei „Herr Niemand und Frau Anderswo“ mit den Armen und Obdachlosen gelacht – nicht über sie.
„Die Himmels-Leiter“, eine rasante Komödie zum Thema Phantasie, die das englische Märchen „Jack und die Bohnenranke“ aufgreift, ist im Dezember zu sehen. Kinder ab vier Jahren können hier den Reiz des analogen Spielens ohne Computer und Handy entdecken. Ebenfalls an Kinder ab vier Jahren und ihre Familien richtet sich das Stück „Weihnachts-Wald“, ein modernes Weihnachtsmärchen.
Infos und Termine
Das Theater Traumbaum bietet in seiner Spielstätte an der Lothringer Straße 36c neben Schul- auch regelmäßig Familienvorstellungen an. Für folgende Familienvorstellungen gibt es derzeit noch Karten:
Sonntag, 22. November, 15 Uhr: „Mobfer-f“
Sonntag, 29. November, 15 Uhr: „Herr Niemand und Frau Anderswo“
Sonntag, 6. Dezember, 15 Uhr: „Die Himmels-Leiter“
Sonntag, 13., Sonntag, 20., und Donnerstag, 24. Dezember, jeweils 15 Uhr: „Weihnachts-Wald“
Das Theater ist unter Tel.: 890 66 81 oder per E-Mail an: info@theater-traumbaum.de zu erreichen.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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