Neue Show im Planetarium Bochum

Fortan können Besucher des Planetariums eine Zeitmaschine betreten. Die neue Show „Zeitreise - Vom Urknall zum Menschen“ wurde am Planetarium Münster produziert in Kooperation mit den Planetarien Augsburg, Berlin, Jena, Kiel, Mannheim, Nürnberg, Osnabrück und Wolfsburg.

In der bisher größten Gemeinschaftsproduktion deutscher Planetarien geht es, nach einer kurzen Einleitung, auf eine Reise durch Raum und Zeit. Begonnen beim Ursprung unseres Universums, dem Urknall, über die Geburt der ersten Sterne und der Milchstraße, bis zur Entstehung der Sonne und letztendlich auch der Erde. Hier zeigt eine beeindruckende Szene, wie in einer gewaltigen Kollision mit einem anderen Planeten unser Mond entstand. Kurze Zeit später nähern sich die Besucher dem blauen Planeten und tauchen in den Ozean der frühen Erde ein. Dort vermuten Wissenschaftler den Ort unseren Ursprungs: Eine Hydrothermalquelle, „Weißer Raucher“ genannt, am Grund der Tiefsee. Diese und viele weitere Stationen der Geschichte des Universums können sich Besucher nun im „Fulldome“-Format anschauen. In den eines Kinos ähnlichen Sitzen, im Halbkreis angeordnet, nimmt der Besucher eine fast liegende Position ein und betrachtet die bewegten Bilder der angestrahlten Kuppel.

14 Milliarden Jahre gezeigt in 45 Minuten

Die Geschichte des Universums wird auf die Zeit eines Jahres verkürzt dargestellt. Immer wieder zeigt ein eingeblendeter Kalender an, welchen Tag der Zuschauer gerade betrachtet. Erst am letzten Tag des Jahres wird auf die Entwicklung des Menschen eingegangen, der, verglichen mit dem Rest des Universums, doch sehr jung ist. Nach dem Besuch der Show wird klar: Es musste viel geschehen, damit wir uns entwickeln konnten.
Auch um die Produktion durchführen zu können war viel Aufwand notwendig. Die organisatorische und finanzielle Durchführung übernahm der Förderverein des Bochumer Planetariums.
„Vor fast zwei Jahren kam die Idee zu einer Kosmosgeschichte“, so Dr. Björn Voss vom Planetarium Münster, in dessen Händen die Leitung der Produktion lag. Vor etwa eineinhalb Jahren begannen die Arbeiten an Grafiken, Musik und Text. Dabei wurden Modelle genutzt, um virtuelle Nachbildungen von zum Beispiel Dinosauriern Leben einzuhauchen und Computer mit wissenschaftlichen Daten gefüttert, um dreidimensionale Bilder zu schaffen. Viele Berater und Experten seien notwendig gewesen.
„Die Kunst ist, möglichst immer wissenschaftlich aktuell Richtiges, unterhaltsam herüberzubringen“, so Prof. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Bochumer Planetariums. „Wir haben alles an einer Stelle zusammenfließen lassen und über alles diskutiert. Vieles musste dabei dem Rotstift zum Opfer fallen“. Der Unterschied zur populären Fernsehsendung sei, dass es bei der Show nicht um die Effekte ginge, auch wenn die im Fulldome-Format toll seien. „Die Auflösung ist die mehrfache Digitale Auflösung des Kinos.
Morgen um 16. 15 Uhr ist die Astronomieshow zu sehen. Die weiteren Termine stehen auf www.planetarium-bochum.de.