Nadja Nafe führt uns in ihr LABYRINTH

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Der Ausstellungsraum „Kunstraum-unten“ in der Bochumer U-Bahnstation Schauspielhaus zeigt seit dem 20. Januar unter dem Titel „LABYRINTH“ sehenswerte Collagen und eine Rauminstallation von Nadja Nafe.
Nadja Nafe wurde 1984 in Tönisvorst, NRW geboren. Ab 2004 studierte sie an der Kunstakademie Düsseldorf, zuerst bei Prof. Markus Lüpertz dem damaligen Rektor der Akademie, der sie zur Meisterschülerin ernannte, danach bei Prof. Katharina Grosse. Im Juni 2011 schloß sie das Kunststudium mit dem Akademiebrief ab.
Nadja Nafe gab ihrer Ausstellung im Kunstraum-unten den Titel LABYRINTH und das mit sehr viel Bedacht, denn sie möchte den Betrachtern ihrer Werke damit einen Schlüssel zum Verständnis ihrer Arbeit geben.
"Ein Labyrinth birgt viele Möglichkeiten, gibt teilweise Wege vor und nicht nur einer davon führt zum Ziel..... Das Labyrinth hält immer wieder unerwartete und überraschende, teils schöne, teils irritierende Momente bereit. Es ist in seiner Seinsweise vielschichtig angelegt.
In dieser Anschauungsweise ähnelt das Labyrinth einem Kunstwerk bzw. der Erfahrungsweisen von Kunstwerken. Auch hier reagiert der Betrachter auf etwas Vorgegebenes, das Werk entwickelt sich im Dialog, es gibt viele Wege der Annäherung und zumeist mehr als eine Deutungsmöglichkeit. Ein Kunstwerk ist nichts statisches, objektives – es entfaltet sich betrachterabhängig.

In der Ausstellung Labyrinth treten dem Betrachter vorwiegend Arbeiten auf und aus Papier entgegen, die in letzter Zeit einen besonderen Platz im Schaffen der Künstlerin einnehmen. Meist legt die Künstlerin hauchdünnes Papier, das zur selben Zeit transparent und opak ist, übereinander. Vom Prinzip her einem Vorhang gleich, in dessen Möglichkeiten es liegt, gleichzeitig zu verstecken und zu präsentieren. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet eine 20 Meter lange Papierrolle, die sich über einer an der Decke befestigten Rolle ergießt. Ein der sogenannten „Flachware“ zugeordnetes künstlerisches Medium erobert hier tatsächlich den Raum. Seit 2016 bearbeitet und erweitert Nadja Nafe kontinuierlich in Collagetechnik dieses Werk. Es ist dadurch in kontinuierlicher Veränderung begriffen. Die installative Präsentation hat die Künstlerin für die Ausstellung im Kunstraum unten Einbeziehung der architektonischen Situation des Ausstellungsraums und der Umgebung – der U-Bahn Station – entwickelt. Das Werk ist somit in der Sichtbarmachung einzelner Wegmarken der Künstlerin und seiner hier zu sehenden Ausstellungsform temporär angelegt.

Mit ihren Collagen und Scherenschnitten führt uns Nadja Nafe in eine Bildwelt, die geprägt wird von kontrastierenden Begriffspaaren.
Aufbauen und Auflösen sind 2 solcher Pole, die den Arbeitsprozess an ihren aus vielen Farbschichten und Papierebenen bestehenden Collagen, Scherenschnitten und Malereien bestimmen. Ein Bildraum, mit einer ständig wechselnde Illusion von Räumlichkeit, von Nähe und Ferne, die auf die reale Welt hindeutet wird aufgebaut, nur um sofort wieder abgebaut/aufgelöst zu werden. Diese konzeptionell angelegten »Unklarheiten« bewirken ein ständiges perzeptives Changieren zwischen Andeutungen von Fläche und Raum von Wirklichkeit und Möglichkeit, das immer rückgebunden ist an die Mittel des verwendeten Materials und der verschiedenen Techniken.

Entsprechend oszillieren die Bilder von Nadja Nafe zwischen den Polen Abstraktion und Gegenständlichkeit, wobei letztere nie richtig zu fassen ist. Formen erscheinen aus der Bildtiefe, um dann wieder zu verschwinden. Kaum glaubt man, eine konkrete Form oder räumliche Situation erfaßt zu haben, entzieht sie sich umgehend auch schon wieder. Mit ihren Bildwelten verführt die Künstlerin uns in die Gegenständlichkeit, ohne das Versprechen einzulösen, uns einen einzigen lesbaren Gegenstand zu präsentieren Denn jedes Werk Nafes besteht aus unzähligen Möglichkeiten es einzuordnen.

Ausstellungsdauer: 20. Januar - 17. Februar 2017
Öffnungszeiten: Di und Fr 15:30 - 18:30 und nach Vereinbarung

Kunstraum-unten
Hattinger Str. 1 / U-Bahnstation Schauspielhaus – Zwischenebene
44789 Bochum

www.kunstraum-unten.de
www.facebook.com/kunstraum.unten

Autor:

Gisbert Danberg aus Bochum

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