"Werkstatt Neue Orgelmusik" am 21. Mai in Bochum
Musikalische Revolution
Die Werkstatt Neue Orgelmusik der Bochumer Tage für Neue Musik setzt sich am 21. Mai mit einem herausragenden Orgelstück der neueren Musikgeschichte auseinandersetzen.
Ein solches Werk ist "Volumina" des ungarisch-österreichische Komponist György Ligeti. Ligeti zählt zu den bekanntesten Komponisten der Gegenwart und lebte zuletzt in Wien und Hamburg. Ligeti sah seine Musik als Suche nach Momenten des "Gefährlichen"; er wolle "wie ein Seiltänzer an den Rand des Möglichen" gehen. "Mein Leben, in der Nazi-Zeit und unter kommunistischer Herrschaft war voll mit Risiken. Ich glaube, das spiegelt sich, dieses Gefühl bleibt", so Ligeti.
György Ligeti wurde als Kind jüdischer Ungarn am 28. Mai 1923 in einer Kleinstadt Siebenbürgens geboren. Als 17-Jähriger glaubte er, sowohl Wissenschaftler wie Komponist werden zu können. 1944 wurde er zum Arbeitsdienst der ungarischen Armee einberufen, überstand Krieg und Verfolgung und sah im April 1945 seine Mutter wieder, die Auschwitz überlebt hatte, während sein Vater in Bergen-Belsen und sein Bruder in Mauthausen umgekommen waren.
Die Musik Ligetis fand nur über Umwege in die Kirche und zu einer deutschen Kirchenmusik, die nach dem II. Weltkrieg in ihrer Isolation und Provinzialität zu ersticken drohte. Es waren Rundfunkanstalten, die durch Kompositionsaufträge Anstöße und Rahmenbedingungen schufen, in denen Neues wachsen konnte. So entstand 1961/62 "Volumina" von György Ligeti - gefördert durch Radio Bremen - das wie eine Initialzündung das Verständnis und die Handhabung des Instruments Orgel revolutionierte.
Termin und Infos
- Die "Werkstatt – Neue Orgelmusik" findet am Samstag, 21. Mai, um 19.30 Uhr in der Melanchthonkirche, Königsallee 48, statt.
- Die Einführung hält Ludwig Kaiser, der auch Orgel spielt.
- Es gibt eine Videoübertragung in den Kirchraum.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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