Schauspielhaus überbrückt Corona-Krise mit Videoblogs
Mit Witz und Hintersinn
Im Februar bot das Schauspielhaus seinem Publikum in der Zeche Eins ein ganz besonderes Event: Eduardo de Filippos „Samstag, Sonntag, Montag“ kam auf die Bühne – und das Publikum saß dicht an dicht an Bistrotischen und genoss ein mediterranes Menü. Das scheint jetzt – in Zeiten der Corona-Krise – eine Ewigkeit her zu sein. Zum Glück überbrückt das Stadttheater seine Zwangspause mit einem Videoblog, der jeden Tag ergänzt und archiviert wird und mittlerweile um einen eigenen Blog für Kinder ergänzt worden ist. In einer dieser „Homestories“ für Erwachsene verlegt Ensemblemitglied Dominik Dos-Reis eine Szene aus „Samstag, Sonntag, Montag“ in sein Badezimmer.
Aber auch für ernstere Töne bieten die „Homestories“ Platz: So liest die ausdrucksstarke Gina Haller Anton Tschechows kurze Erzählung „Austern“. Veronika Nickl liest aus Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ und erinnert daran, dass das Elend der Geflüchteten, die sich auf den Weg nach Europa gemacht haben, nicht vergessen werden sollte. Die Performerin Ann Göbel präsentiert einen Auszug aus Benny Claessens „White People's Problems / The Evil Dead“, das in der vergangenen Spielzeit in der Zeche Eins aufgeführt wurde und seinerzeit für viele Diskussionen sorgte.
Eigener Blog für Kinder
Seit Freitag hat das Junge Schauspielhaus einen eigenen Videoblog am Start: Täglich liest Ensemblemitglied Michael Lippold ein Kapitel aus Andy Stantons „Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum!“ in der Übersetzung des unvergessenen Harry Rowohlt. Mr Gum ist ein durch und durch böser Mensch, der Kinder und Tiere hasst, ein Faulenzer und „Schlurf“, der es mit einer rabiaten Fee und einem Hund zu tun bekommt. Michael Lippold präsentiert das Ganze mit viel Witz.
Info
- Die beiden Videoblogs – für Erwachsene und für Kinder – sind auf: www.schauspielhausbochum.de zu finden.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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