Mit Übersiedlern aus der DDR 1989 Weihnachten in Bad Liebenzell
Ein besonderes Jahr.1989.
27 Übersiedler aus der damaligen DDR waren angemeldet. Darunter einige Kinder. Der Schwiegervater eine paar Tage vorher verstorben. Da kam was auf uns zu.
Nun kamen Sie. Unsicher und schüchtern.
Wir haben Sie so empfangen wie "normale" Gäste. Offen und herzlich. So haben wir die "Hürde" genommen.
Bald war im Ort bekannt das wir "Ossis" im Hause haben und der Herr Bürgermeister und auch die Banken kannten uns auf einmal.
Nun stand ja Weihnachten vor der Tür. Kinder im Hause und keine Geschenke ?
Das geht ja gar nicht ! Da "spielte" die Stadt mit und hat es geschafft Geschenkspenden zu organisieren. Es kamen u.a. Kindercassetten, Puppen, Puppenwagen u.v.m.
Der Eishockey Club spendete Eintrittskarten. Nach dem Spiel, draußen eisekalt, Windschutzscheibe eingefroren. Meine Bemerkung die Lüftung einzuschalten wurde mit einem milden Lächeln abgetan. Also Kratzen, denn es gibt keine Lüftung.
Dann kam Heilig Abend. Unter einem schön geschmückter 3 m hoher Weihnachtsbaum wurden dann die Geschenke platziert.
Das Christkind hat dann mit einem Glöckchen die Kinder herein geholt.
Meine Frau hat dann die Weihnachtsgeschichte vorgelesen.
Nun die überraschten leuchtenden Kinderaugen. Jeder hatte sich mit einem geschenkfreien Heilig Abend abgefunden. Auch die Erwachsenen !!
Dann waren die Geschenke DIE Überraschung. Das war sehr rührend und wenige hatten keine Tränen in den Augen.
Im Jahre 1990 haben wir von den ca. 400 Übersiedlern ca. 90 % in Arbeit und Wohnung gebracht. Eine davon wurde dann noch unsere Schwiegertochter.
Autor:Werner Rhinow aus Bochum |
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