Friedhofskultur
Mit dem ersten Atemzug wächst der Stammbaum - mit dem letzten der Baumstamm

Wann wir sterben - wissen wir nicht,  wie wir sterben - wissen wir auch nicht .. und wollen es auch gar nicht wissen. Aber wie wir beerdigt werden wollen, das möchten immer mehr Menschen selbst bestimmen können.

Die erste Wahl ist meistens die Urne, was mir persönlich auch am besten gefällt. Die Urne für Mamas Asche suchten meine Schwester und ich damals zusammen aus und einigten uns auf eine nachtblaue mit goldenen Sternchen.
Unverständlicherweise wurde sie vertauscht, aus Versehen, wie es hieß, was wir aber noch früh genug, also noch vor Beginn der Traueransprache bemerkten und entsprechend reagierten. Bevor sie im Kolumbarium Einzug hielt, war dann alles so, wie bestellt. Die Sternchen-Urne wurde ins Fach gestellt ..

Immer öfter äußern Menschen den Wunsch, nach ihrem Ableben unter einem Baum begraben zu werden. Schön. Ruck-Zuck hätte jeder Ortsteil einen Friedhofs-Wald, welcher die ÜberLebenden und Hinterbliebenen mit Sauerstoff versorgen könnte.

Vielleicht kommt ja der Tag, wo man schonungslos dazu übergeht, Metalldieben das Handwerk zu legen, bestehende Friedhöfe zu kultivieren und Friedhofs-Wälder aufforsten zu lassen. Somit wäre auch ein neuer Berufszweig geschaffen. Friedhofs-Förster statt Friedhofs-Gärtner, ein Beruf mit Zukunft!

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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